28. April 2021
Deutsch-französisches GemeinschaftsprojektNeues Promotionsprogramm zu Strukturbiologie und Infektionsforschung
Foto: Unistra/Catherine Schröder
Ziel des neuen deutsch-französischen Collège doctoral „Integrative Biology of Infection and Diseases“ (IB-ID) ist es, ein strukturiertes Ausbildungsprogramm anzubieten, das sich auf das molekulare Verständnis der Infektions- und Krankheitsbiologie konzentriert und dabei ergänzende biophysikalische Werkzeuge zur Untersuchung der Zell-, Molekular- und strukturellen Systembiologie anwendet. Die Forschungsvorhaben stammen aus dem Bereich der Grundlagenforschung und sollen helfen, Infektionen besser zu verstehen und so auch zu bekämpfen. Das Ausbildungsprogramm wird von lokalen Koordinatorinnen und Koordinatoren an der Universität Hamburg (UHH) und der Universität Strasbourg (UNISTRA) organisiert.
Vorgesehen sind unter anderem kurze und längere Besuche der jeweils anderen Forschungsteams, Kurse zu wissenschaftlichen Themen, Impulse zu Soft-Skills und interkulturellen Themen sowie ein jährliches Symposium und Sommerschulen. Promovierende, die an dem Programm teilnehmen, werden gemeinsam von Mitgliedern beider Institutionen betreut und sollen schließlich einen von beiden Universitäten anerkannten Doktortitel erwerben.
„Wir freuen uns sehr über den Erfolg. Das binationale Kolleg wird von den einzigartigen Life-Sciences-Infrastrukturen beider Universitäten profitieren und starke interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern“, sagt Prof. Dr. Arwen Pearson vom Fachbereich Physik der Universität Hamburg, die das Kolleg hier mitbetreut. „Darüber hinaus wird es die internationalen Kooperationen stärken und bietet die Möglichkeit, nachhaltige pädagogische Expertise an der Schnittstelle von molekularer Infektionsforschung und Strukturbiologie aufzubauen“, ergänzt Dr. Joern Pütz, stellvertretender Vizepräsident für die deutsch-französischen Beziehungen und Biochemiker der Universität Strasbourg (UNISTRA).
Beide Universitäten haben den Status nationaler Exzellenz-Universitäten und unterhalten seit drei Jahren eine strategische Partnerschaft, die interdisziplinäre Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten forciert. Auch die Stärkung der internationalen Mobilität und des verstärkten Austauschs von Lehrenden sowie Verwaltungsangestellten sind für zukünftige Kooperationen von großer Bedeutung.
Aufseiten der Universität Hamburg wird das Kolleg von folgenden Forschenden betreut: Prof. Dr. Arwen Pearson (Physik), Prof. Dr. rer. nat. Dr. Sc. Christian Betzel (Biochemie), Prof. Dr. Kay Grünewald (Biochemie/CSSB), Dr. Irene Fernandez-Cuesta (Physik), die alle auch im Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ forschen, Prof. Dr. Zoya Ignatova und Prof. Dr. Daniel Wilson (Biochemie), Prof. Dr. Stefan Hoth und Prof. Dr. Julia Kehr (Biologie) und Prof. Dr. Tim Gilberger (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin).
Auf Straßburger Seite wird das Kolleg von folgenden Forschenden betreut: Dr. Serena Bernacchi und Dr. Claude Sauter (DR2 CNRS – IBMC), Dr. Joern Pütz (stellvertretender Vizepräsident für die deutsch-französischen Beziehungen, UNISTRA – IBMC) und Kolleginnen und Kollegen aus weiteren Instituten (Institute of Genetics and Molecular and Cellular Biology, Institute of Molecular Biology of Plants, Institute of Biological Chemistry and Physiology & Institute for Research on Viral & Liver Diseases), die auch im Exzellenzcluster „ITI – IMCBio“ zusammen geschlossen sind.
Die „Deutsch-Französische Hochschule“ (DFH) wurde 1997 von Deutschland und Frankreich als gemeinsame Einrichtung gegründet, wobei die Regierungen Mittel in gleicher Höhe zur Verfügung stellen. Das Angebot fördert sowohl grundständige als auch postgraduale Studiengänge sowie deutsch-französische Kollegs für Doktorandinnen und Doktoranden und wissenschaftliche Veranstaltungen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Forschungsbereich.