2. Juli 2019
Laboreinweihung im ehemaligen BunkerNeue Experimente zur Suche nach Dunkler Materie
Foto: UHH/Grefe
Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen zum
Pressegespräch und Presserundgang anlässlich der
Eröffnung der Experimentierhalle SHELL (Shielded Experiment Hall)
am Montag, dem 8. Juli 2019, von 10.45 bis 12.00 Uhr,
Campus Bahrenfeld, Luruper Chaussee 149, 22607 Hamburg (zwischen Gebäude 67 und dem CFEL).
Programmpunkte
10:45 Pressegespräch mit
Prof. Dr. Peter Schleper, stellvertretender Sprecher des Exzellenzclusters Quantum Universe
Prof. Dr. Erika Garutti, wissenschaftliche Leiterin des Experiments MADMAX
Prof. Dr. Dieter Horns, wissenschaftlicher Leiter des Experiments BRASS
11:00 Presserundgang durch die Experimentierhalle SHELL
Möglichkeiten für Foto- und Filmaufnahmen
11:30 Kurzvorträge für Presse und Gäste (englisch)
What is Quantum Universe about? (Prof. Dr. Peter Schleper)
Experiment MADMAX in a nutshell (Prof. Dr. Erika Garutti)
Experiment BRASS in a nutshell (Prof. Dr. Dieter Horns)
Hintergrund: Der Exzellenzcluster Quantum Universe
Quantum Universe beschäftigt sich mit grundlegenden Fragestellungen rund um das Grenzgebiet zwischen Teilchenphysik und dem Ursprung des Universums. Die rund 200 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg und des Helmholtz-Zentrums Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) arbeiten an der Schnittstelle zwischen Quantenphysik und Kosmologie.
Hintergrund: Die Experimente MADMAX und BRASS
Beide Experimente wollen bisher unbekannte Elementarteilchen, sogenannte Axione, als vielversprechende Kandidaten für Dunkle Materie aufspüren. Dunkle Materie hält die Galaxien zusammen und doch haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sie bisher experimentell nicht nachweisen können. Sie vermuten, dass sich Axione in einem Magnetfeld wie Lichtteilchen verhalten und ein elektrisches Feld erzeugen. Dies ist allerdings so klein, dass es verstärkt werden muss, um es zu messen.
Beim Experiment MADMAX (Magnetized Disc and Mirror Axion Experiment) werden dazu 80 Scheiben mit einem Durchmesser von einem Meter in einem sehr starken Magnetfeld platziert. Bei den richtigen Scheibenabständen könnten die Axionen an den Scheibenoberflächen Mikrowellen erzeugen, die mit empfindlichen Detektoren messbar wären. Beteiligt sind neben der Universität Hamburg die Max-Planck-Institute für Physik und Radioastronomie, Forschungsgruppen der Universitäten in Aachen, Tübingen und Saragossa (Spanien), des französischen Forschungsinstituts CEA-IRFU und des Deutschen-Elektronen-Synchrotrons (DESY).
Das Experiment BRASS (Broadband Radiometric Axion Searches) verwendet einen Radioreflektor mit zweieinhalb Meter Durchmesser. Trifft ein Axion auf die Reflektoroberfläche, wird eine elektromagnetische Welle erzeugt. Durch die große Fläche des Reflektors können viele Teilchen gleichzeitig auftreffen, so dass genügend elektromagnetische Wellen entstehen sollen, um sie zu messen.