27. November 2019
Zweite Förderperiode:Zwei DFG-Sonderforschungsbereiche erneut erfolgreich
Foto: DFG/Lichtenscheidt
Egal ob Menschen lernen zu laufen, zu sprechen oder zu schreiben – es müssen dabei komplexe Wahrnehmungen, wie zum Beispiel Hören, Sehen und Fühlen, verarbeitet und im Gehirn zusammengeführt werden. Dieses sogenannte crossmodale Lernen ist entscheidend für das menschliche Weltverständnis. Daher ist das langfristige Ziel des Transregionalen SFB „Crossmodales Lernen: Adaptivität, Prädiktion und Interaktion“, die neuronalen, kognitiven und informatischen Grundlagen des crossmodalen Lernens beim Menschen zu verstehen und diese auf künstliche, intelligente Systeme zu übertragen. Dafür untersuchen Forschende der Psychologie und der Neurowissenschaften die zugrundeliegenden Prinzipien des menschlichen Gehirns und entwickeln zusammen mit Forschenden der Informatik neuartige KI-Algorithmen. Der Transregionale Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio 169) wird von der Universität Hamburg durch Prof. Dr. Jianwei Zhang und Prof. Dr. Stefan Wermter aus dem Fachbereich Informatik koordiniert.
An dem interdisziplinären und internationalen Forschungsverbund sind außer der Universität Hamburg folgende Einrichtungen beteiligt: das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die drei chinesischen Universitäten Tsinghua, Beijing Normal und Peking Universität sowie das Psychologische Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Neben der Förderung durch die DFG wird das Forschungsvorhaben von der Natural Science Foundation of China (NSFC) unterstützt.
Der SFB „Immunvermittelte glomeruläre Erkrankungen – Grundlagen und klinische Auswirkungen“ steht unter Federführung der Wissenschaftler Prof. Dr. Ulf Panzer und Prof. Dr. Tobias B. Huber aus der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Gemeinsam mit etwa 25 Ärztinnen, Ärzten sowie Grundlagenforscherinnen und -forschern aus dem UKE arbeiten sie in dem SFB daran, die Mechanismen von entzündlichen Nierenerkrankungen durch Anwendung und Etablierung modernster Techniken besser zu verstehen. Im Fokus ihrer Anstrengungen steht, neue Behandlungskonzepte für autoimmune Nierenerkrankungen zu entwickeln, um langfristig das Auftreten einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz effektiver verhindern zu können.
Aus dem UKE sind neben der III. Medizinischen Klinik noch die I. Medizinische Klinik sowie die Institute für Immunologie, Experimentelle Immunologie und Hepatologie, Pathologie, Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin sowie Zelluläre und Integrative Physiologie beteiligt. Weitere Projektpartner sind die Universitätskliniken Bonn und Jena.
An der Universität Hamburg bestehen derzeit acht SFB, an weiteren acht ist die Universität beteiligt.
Sonderforschungsbereiche und Transregionale Sonderforschungsbereiche
Sonderforschungsbereiche (SFB) sind Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fächerübergreifend zusammenarbeiten. Die SFB dienen der Schwerpunkt- und Strukturbildung. Sie sind auf bis zu zwölf Jahre angelegt und bestehen aus mehreren Teilprojekten. Sie ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben. Transregionale Sonderforschungsbereiche sind eine neuere Variante der klassischen SFB. Sie werden von zwei oder drei Hochschulen gemeinsam beantragt und getragen. Da mehrere Hochschulen ihre vorhandenen Kräfte und Ressourcen auf ein Thema konzentrieren, ermöglichen sie eine enge Kooperation zwischen den beteiligten Einrichtungen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern profitieren von der Zusammenarbeit in einem übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramm, jenseits der Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Fakultäten und Hochschulen.