29. Oktober 2019
Zur weiteren Durchführung der Vorlesung „Makroökonomik II“ von Prof. Dr. Bernd Lucke
Foto: UHH/Denstorf
Wegen zahlreicher Presserückfragen bezüglich der nächsten Vorlesungseinheit der Makroökonomik II von Prof. Dr. Bernd Lucke am Mittwoch, dem 30. Oktober 2019, teilt die Universität Hamburg den gegenwärtigen Stand mit:
- Die Veranstaltung findet zur gewohnten Stunde statt.
- Dieses folgt aus einer Dienstanweisung der Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, um die das Präsidium der Universität Hamburg den Ersten Bürgermeister und die Senatorin in einem Schreiben vom 24. Oktober 2019 ausdrücklich gebeten hatte.
- In dem Schreiben an den Ersten Bürgermeister und an die Senatorin hat das Präsidium als Alternative zu einer Präsenzveranstaltung die Möglichkeit vorgeschlagen, diese Vorlesungseinheit – wie viele andere Vorlesungen auch – ausschließlich digital anzubieten und Prof. Dr. Lucke gegebenenfalls anzuweisen, so zu verfahren.
- Vor dem Hintergrund, dass Prof. Dr. Lucke die digitale Variante abgelehnt hat, wurde seitens des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg entschieden, die Veranstaltung erneut als Präsenzveranstaltung durchzuführen und die digitale Variante nicht anzuweisen.
- Das Präsidium der Universität Hamburg hatte in Rücksprache mit zahlreichen Amtsträgern und Gremienvertretern die digitale Variante als Mittel der Deeskalation bevorzugt und darauf hingewiesen, dass die Universität mit der Verwirklichung von Sicherheitsmaßnahmen an ihre Grenzen gekommen ist und deshalb in seinem Schreiben darum gebeten, dass die „Sicherung der Veranstaltung und der beteiligten Personen vollumfänglich durch die staatlichen Ordnungskräfte erfolgt.“
- Im Bemühen um eine weitere Deeskalation hat der zuständige Fachbereich eine zusätzliche Lehrveranstaltung Makroökonomik II, also zum gleichen Thema, durchgeführt durch
Dr. Gunda-Alexandra Detmers, die bereits im letzten Sommersemester Makroökonomik I gelehrt hat, beginnend ab nächster Woche, angekündigt. Diese Entscheidung wird den zahlreichen verängstigten Studierenden, ebenso wie das parallel vorgehaltene Digitalangebot, ein Lernen unter unbehelligten Umständen ermöglichen. - Wegen der im Rahmen der letzten Vorlesungseinheit entstandenen Stresssituationen haben Mitglieder des Technischen- und Verwaltungspersonals darum gebeten, sicherzustellen, dass sie ihre Arbeit frei von Angst verrichten können. Im gleichen Sinne liegen entsprechende Schreiben von Studierenden vor. Als Sofortmaßnahme bietet die Psychotherapeutische Hochschulambulanz der Universität Hamburg Ad-hoc-Therapien zur Bewältigung von Posttraumatischen Belastungsstörungen an.
- Die Störungen von Lehrveranstaltungen und öffentlichen Vorträgen an deutschen Universitäten sind kein Einzelfall. Aus diesem Grund hat der Akademische Senat der Universität Hamburg eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die unter dem Vorsitz eines Verfassungsrechtlers die entsprechenden Ereignisse dokumentieren, analysieren und Empfehlungen zur künftigen Sicherung des Art. 5, Abs. 3 Grundgesetz entwickeln soll. Des Weiteren plant die Universität Hamburg aus diesen Anlässen die Durchführung einer öffentlichen Veranstaltungsreihe zu dem gleichen Thema.
Wir bitten um Verständnis, dass weder Akkreditierungen für die Vorlesung noch Dreh- oder Fotogenehmigungen für das Campusgelände – aus Rücksicht auf Universitätsmitglieder – ausgestellt werden können. Den von der Behörde ausgewählten Ort der Veranstaltung dürfen wir aus Sicherheitsgründen nicht mitteilen.