29. Januar 2018
Anneliese Maier-Forschungspreis eingeworben:Soziolinguistin Prof. Dr. Ingrid Piller wird an der Universität Hamburg forschen
Foto: Marcin Debski
Prof. Dr. Ingrid Piller ist Professorin für Angewandte Sprachwissenschaft an der Macquarie University im australischen Sydney und forscht zu interkultureller Kommunikation, Spracherwerb und Mehrsprachigkeit im Kontext von Migration und Globalisierung. Pillers Fokus liegt auf den sozialen Konsequenzen sprachlicher Diversität: Welche Chancen birgt Mehrsprachigkeit für die gesellschaftliche Teilhabe? Und wie wirkt es sich auf die kulturelle, ökonomische und politische Beteiligung von Migrantinnen und Migranten aus, wenn sie noch Schwierigkeiten mit der Landessprache haben? Im Verlauf ihrer internationalen Karriere forschte und lehrte Piller bereits in Deutschland, der Schweiz, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA.
Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg: „Meine Gratulation geht an Frau Prof. Dr. Ingrid Piller, mein Dank an Prof. Dr. Ingrid Gogolin und Prof. Dr. Drorit Lengyel! Es ist mir als Erziehungswissenschaftler natürlich eine besondere Freude, dass der Potentialbereich „Literacy in Diversity Settings“ der Fakultät für Erziehungswissenschaft mit einer so renommierten Wissenschaftlerin wie Frau Prof. Piller gestärkt wird."
Forschungsprojekt zur sprachlichen Bildung in mehrsprachigen Gesellschaften
Der Anneliese Maier-Forschungspreis ermöglicht Prof. Piller eine Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg in den kommenden fünf Jahren im Forschungsbereich „Literacy in Diversity Settings“ der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Dabei wird die Sprachwissenschaftlerin für zwei mehrmonatige Forschungsaufenthalte an die Universität Hamburg kommen: Der erste Besuch ist für Dezember 2018 geplant, der zweite für Dezember 2021.
Wissenschaftliche Gastgeberinnen an der Universität Hamburg sind Prof. Dr. Ingrid Gogolin und Prof. Dr. Drorit Lengyel von der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Im Rahmen der Förderung werden die Wissenschaftlerinnen im Forschungsprojekt „Language education in linguistically diverse societies“ zusammenarbeiten, das zwei Bereiche umfasst: Zum einen den internationalen Wissenstransfer ihrer bestehenden Forschung zur sprachlichen Bildung, zum anderen Fragen der sprachlichen Integration von Kindern mit Migrationshintergrund. Unter anderem soll dabei eine Studie entstehen, die klärt, wie neuzuwandernde Kinder und Familien mit sprachlichen Herausforderungen in ihrem neuen Umfeld umgehen.
Über den Anneliese Maier-Forschungspreis
Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt jährlich bis zu acht Anneliese Maier-Forschungspreise. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 250.000 Euro dotiert und werden an herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler aus dem Ausland vergeben, die von Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen nominiert werden. Mit dem Preisgeld werden Forschungskooperationen mit den gastgebenden Instituten in Deutschland für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren finanziert. Der Preis soll die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland voranbringen und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Im Jahr 2018 wurden acht Preisträgerinnen und Preisträger unter insgesamt 111 Nominierten aus 30 Ländern ausgewählt.