19. Januar 2018
Einladung für die MedienGenozid an den Herero und Nama: Deutsch-namibisches Fotoprojekt will Beitrag zur Versöhnung leisten
Foto: Museum für Völkerkunde Hamburg
Im Projekt zur „Visual History of the Colonial Genocide“ arbeiten drei namibische Künstlerinnen und Künstler sowie eine deutsche Historikerin mit den mehr als 1000 Fotos, die deutsche Soldaten, Wissenschaftler und Reisende zwischen 1900 und 1918 – also zur Zeit des ersten Genozids – in Namibia machten.
Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Direktorin des Museums für Völkerkunde Hamburg, und die Künstler/innen aus Namibia werden das Projekt im Rahmen eines Mediengesprächs vorstellen
am Mittwoch, dem 24. Januar 2018, um 10.00 Uhr
im Museum für Völkerkunde Hamburg,
Rothenbaumchaussee 64,20148 Hamburg.
Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen.
Um Anmeldung wird gebeten unter: marianne.weis-elsner"AT"uni-hamburg.de
„Die Bilder erlauben einen neuen, unvermittelten Blick auf die tragischen Geschehnisse von vor 114 Jahren, die die Geschichte Namibias und Deutschlands zusammenbindet“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Jürgen Zimmerer. „Es ist wichtig, dass junge Menschen aus beiden Ländern diese Geschichte gemeinsam erarbeiten und sie so ein Stück weit auch überwinden“, meint der Historiker.
„Mich interessiert der fotografische Vergleich vor und nach dem Genozid an meiner Nation“, sagt die namibische Künstlerin Vitjitua Ndjiharine, die mit ihren Collagen das historische Leid beschreibt: „Heute spürt man Stolz – auch auf die gemeinsame deutsch-namibische Vergangenheit und Stolz auf den gelungenen Wiederaufbau unserer Kultur“.
„Uns ist es ein großes Anliegen unsere Archive zu öffnen und aus verschiedensten Perspektiven zu erforschen“, so Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, die Direktorin des Museums für Völkerkunde Hamburg: „Gerade die wissenschaftliche und künstlerische Aufarbeitung aus namibischer Sicht stellt neue Fragen an dieses koloniale Archiv.“
2019 präsentieren Vitjitua Ndjiharine, die Multimedia-Künstlerin Nicola Brandt, der Performance-Künstler Mushaandja sowie die Hamburger Historikerin Ulrike Peters die Ergebnisse in einer Abschlusspräsentation, die auch in Windhoek gezeigt werden soll.