26. März 2018
Der „Kraft“-Begriff im Fokus:Neue DFG-Kolleg-Forschungsgruppe für die Universität Hamburg
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Kräfte sind in der Regel nur indirekt über ihre Wirkung wahrnehmbar. Ziel des Projektes ist es, zu untersuchen, wie Kräfte in Bildern, Metaphern und Narrativen, aber auch in Formeln und Simulationen gestaltet bzw. visualisiert werden. Da „Kraft“ als ein zentraler Grundbegriff der Kunst- und Kulturtheorie bisher überwiegend anhand einzelner Epochen untersucht wurde, sollen die Vorstellungswelten nun umfassend rekonstruiert werden.
Dabei werden nicht nur die Kunst- und Kulturwissenschaften in den Fokus genommen, sondern es wird bewusst eine Verbindung zu den Naturwissenschaften, insbesondere der Biologie, hergestellt. Dafür arbeiten Prof. Dr. Cornelia Zumbusch vom Institut für Germanistik, Prof. Dr. Frank Fehrenbach vom Kunstgeschichtlichen Seminar und Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Direktor des Centrums für Naturkunde der Universität Hamburg, interdisziplinär zusammen. Zudem werden über das vorgesehene Fellow-Programm weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anderer Fachdisziplinen eingebunden, um etwa die Visualisierung religiöser, politischer, sozialer oder psychologischer Kräfte zu untersuchen.
Neben den Darstellungen von Kraft in Kunst, Literatur sowie den in der Natur wirkenden Kräften werden zwei weitere, aktuell sehr relevante Formen der Kraft im Fokus der Kolleg-Forschungsgruppe stehen: die gesellschaftliche Kraft massenmedial verbreiteter Darstellungen sowie die kulturelle Wahrnehmung des Wandels bei Produktion und Verbrauch von Energie – einer speziellen Form von Kraft.
Univ.-Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg: „Gute Leute bringen große Erfolge an Land – in diesem Fall die zweite DFG-Kolleg-Forschungsgruppe an der Universität Hamburg. Ich freue mich sehr mit Professorin Zumbusch, Professor Fehrenbach und Professor Glaubrecht und wünsche der Gruppe einen ‚kraftvollen‘ Start!“
Die Kolleg-Forschungsgruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind ein speziell auf geistes- und sozialwissenschaftliche Arbeitsformen zugeschnittenes Förderangebot. Sie sollen insbesondere die Bearbeitung eines relevanten, aber weiter gefassten Themas ermöglichen. Zudem steht die Kooperation besonders ausgewiesener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Vordergrund.