16. Oktober 2017
Polnisch-deutsche Förderinitiative „Beethoven 2“450.000 Euro für das Forschungsprojekt „Economics of Compliance with Constitutions“ (ECC)
Foto: pixabay/rmac8oppo
Das Forschungsvorhaben zielt darauf ab, die Ursachen und Konsequenzen der unterschiedlichen Bindungswirkung nationaler Verfassungen zu untersuchen. Während Länder wie Dänemark oder Norwegen die in ihren Verfassungen festgelegten Regeln bis ins Detail befolgen, haben Studien gezeigt, dass andere Länder wie Pakistan, Russland oder Simbabwe nur wenige der Versprechungen umsetzen, die sie in ihren Verfassungen formulieren. Die Größe dieser sogenannten „de jure-de facto-Lücken“ unterscheidet sich weltweit stark und dennoch ist bisher wenig über sie bekannt.
Prof. Dr. Stefan Voigt, Inhaber des Lehrstuhls für ökonomische Analyse des Rechts: „Wir freuen uns sehr über die Bewilligung unseres gemeinsamen Projektes. Die praktische Relevanz dieser Forschung für politische Entscheidungen kann in einer Zeit, in der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in vielen Ländern der Welt herausgefordert werden, kaum überbewertet werden.“ Prof. Voigt ist Experte im Bereich der Verfassungsökonomik und leitet ECC an der Universität Hamburg. Dr. Katarzyna Metelska-Szaniawska, die das Team an der Universität Warschau leitet, ist Pionierin der ökonomischen Analyse von Verfassungen in Polen.
„Economics of Compliance with Constitutions“ ist eines von fünfzehn Projekten in den Geistes- und Sozialwissenschaften, die im zweiten Durchgang von „Beethoven“ ausgewählt wurden. Mit dieser Initiative unterstützen die DFG und das NCN herausragende deutsch-polnische Forschungsvorhaben aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Materialwissenschaften sowie Mathematik, Chemie und Physik. In Hamburg arbeiten neben Prof. Voigt auch Prof. Dr. Gerd Mühlheußer, ein Experte für angewandte Mikroökonomik, und Dr. Jerg Gutmann, der auf den Forschungsbereich der Politischen Ökonomie spezialisiert ist, im ECC-Team.