19. Juli 2016
Liebelt-Stiftungsprofessur für kunstgeschichtliche Provenienzforschung in Geschichte und Gegenwart
Foto: UHH/Dichant
Am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg wird für die Dauer von sechs Jahren eine Juniorprofessur für Provenienzforschung in Geschichte und Gegenwart eingerichtet. Ermöglicht wird dies durch Susanne und Michael Liebelt, die der Universität 500.000 Euro zur Finanzierung der Professur stiften.
Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Die Universität Hamburg kann sich über das bürgerschaftliche Engagement von Herrn und Frau Liebelt sehr glücklich schätzen. Besonders hervorzuheben ist, dass sich dieses Engagement auf ein großes Interesse der Stifter am Fach stützt, sodass zusammen mit den Wissenschaftlern des Kunstgeschichtlichen Seminars ein innovatives Arbeitsfeld für die Juniorprofessur definiert werden konnte.“
Provenienzforschung widmet sich der komplexen Herkunftsgeschichte von Kunstwerken und kann helfen, Fragen von Echtheit und Besitzverhältnissen zu klären. Während bisherige Forschungsansätze oft auf das Umfeld von Raub-, Flucht- und Beutekunst aus der Epoche des Nationalsozialismus beschränkt blieben, soll die Liebelt-Stiftungsprofessur dazu dienen, Provenienzforschung epochenunabhängig zu betreiben und fest im Kanon kunsthistorischer Lehre und Forschung zu verankern.
Prof. Dr. Oliver Huck, Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften: „Die Liebelt-Stiftungsprofessur wird Hamburg als Standort für Kunstgeschichte weiter attraktiv machen und neben der langen Tradition des Fachs an der Universität nun einen weiteren Schwerpunkt begründen.“
Bereits in der Vergangenheit wurden mehrere Projekte am Kunstgeschichtlichen Seminar durch Herrn und Frau Liebelt finanziell unterstützt bzw. durch ihre Unterstützung erst ermöglicht. Im Vorfeld der Juniorprofessur-Einrichtung hat zudem das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste als Vermittler fungiert. Michael Liebelt: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass vor allem die Studierenden der Universität durch die Einrichtung der Juniorprofessur profitieren. Dieses auch deshalb, weil ich zum Kunstgeschichtlichen Seminar selbst einen Bezug als ehemaliger Student habe und damit viele Erinnerungen verbinde. Die Einrichtung der Professur geht deshalb auch auf den Wunsch zurück, der Universität aus dem erhaltenen Privileg etwas zurückzugeben.“