18. Juli 2016
Mathematik als Schlüssel zum Verständnis des LebensWeltweit größter Kongress für Mathematikdidaktik (ICME-13) an der Universität Hamburg
Foto: Pixabay
Vom 24. bis 31. Juli 2016 ist die Universität Hamburg Veranstaltungsort für den weltweit wichtigsten Kongress für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit dem Lehren und Lernen von Mathematik beschäftigen: den „13th International Congress on Mathematical Education“ (ICME-13). Prof. Dr. Gabriele Kaiser, Professorin für Mathematikdidaktik an der Universität Hamburg, und die Gesellschaft der Didaktik der Mathematik (GDM) haben die Tagung nach Hamburg geholt.
Zum ICME-13 werden mehr als 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 106 Ländern an der Universität Hamburg und im Congress Center Hamburg (CCH) erwartet. Sie werden ihre Forschungsergebnisse und Projekte in englischer Sprache vorstellen und intensiv diskutieren; parallel dazu findet eine deutschsprachige Tagung für 250 Lehrkräfte statt.
Eines der Themen des Kongresses ist die wachsende Bedeutung der Mathematik zum Verständnis der uns umgebenden Welt, aber auch als Schlüsselkompetenz für weiterführende Studien im berufsbildenden und universitären Sektor. Kaum eine Berufsausbildung oder ein Studiengang kommt heute noch ohne elementare mathematische Kenntnisse aus, dennoch stellt der aktuelle Mathematikunterricht weltweit immer noch eine entscheidende Bildungshürde für viele Kinder und Jugendliche dar. Wie neue Unterrichtskonzepte und technische Entwicklungen diesen Gegensatz überwinden können, soll auf dem ICME-13 diskutiert werden.
„Zur kontinuierlichen Entwicklung des Lehrens und Lernens von Mathematik wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche innovative Konzepte entwickelt, die auf die Verbesserung des Mathematikunterrichts abzielen, wie z. B. interdisziplinärer und projektartiger Unterricht oder die Integration von Unterrichtsbeispielen mit Bezügen zu Alltag und Wissenschaft“, erklärt Prof. Dr. Gabriele Kaiser. „Wir wollen diese Ansätze analysieren, reflektieren und weiterentwickeln.“ Zudem stünden die Rolle nationaler Bildungsstandards im Fokus sowie Fragen der Verbesserung der Lehrerbildung, ohne die sich die aktuelle Schulpraxis in den nächsten Jahrzehnten schwerlich ändern ließen.
Für die interessierte Öffentlichkeit gibt es im Rahmen des ICME-13 die Möglichkeit, sich bei einem öffentlichen Vortrag mit dem Thema Mathematik einmal anders auseinanderzusetzen:
„Ist das falsch, oder ist das Kunst?“
von Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Professor für Mathematik an der Freien Universität Berlin,
am Donnerstag, den 28. Juli 2016, um 18 Uhr,
im Philosophenturm (Von-Melle-Park 6), Hörsaal D
Prof. Ziegler geht mit den Besucherinnen und Besuchern auf Entdeckungsreise und berichtet von Fehlern aus der Mathematik – angefangen bei Aristoteles, Archimedes und Euklid –, von Mathematik als Kunst, von Fehlern in Kunstwerken und von der Fehlersuche als einem vergnüglichem Zugang zur mathematischen Erkenntnis.
ICME ist der weltweit größte Kongress für Mathematikdidaktik. Nachdem er 2012 in Südkorea stattgefunden hatte, bekam Deutschland von der International Commission on Mathematical Instruction (ICMI) in einem hochkompetitiven Auswahlverfahren unter zahlreichen Bewerbungen den Zuschlag für 2016. Damit ist Deutschland weltweit das erste Land, das diesen Weltkongress zum zweiten Mal durchführen darf.
Informationen zum Programm: http://www.icme13.org/