26. Januar 2016
Stellungnahme der Universität Hamburg zu den Empfehlungen des Wissenschaftsrats:Weiterentwicklung der MINT-Bereiche an den Hochschulen Hamburgs
Foto: WR
Der Wissenschaftsrat hat im Auftrag des Landes Hamburg ein umfangreiches und ebenso kompetenzreiches Gutachten mit Empfehlungen zur weiteren Entwicklung der MINT-Bereiche in Hamburg vorgelegt. Für die damit verbundene Arbeit der Kommission unter der Leitung von Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus bedankt sich die Universität Hamburg ausdrücklich.
Die Universität Hamburg ist erfreut über die außerordentlich positive Bewertung der MINT-Fächer, ihrer Exzellenzbereiche und Potenziale, die der Wissenschaftsrat in der Formulierung vom „positiven Gesamtbefund“ und von „zukunftsweisenden Forschungsschwerpunkten“ zum Ausdruck gebracht hat. Sie fühlt sich ermutigt, den eingeschlagenen Weg entschlossen strategisch fortzuführen.
Das Gutachten belegt auf der Grundlage breiter Kompetenz der Kommissionsmitglieder in wesentlichen Punkten, was die Universität über viele Jahre vorgetragen hat:
- „Die Zuwendungen des Landes entsprechen (…) nicht den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur verlässlichen Entwicklung der Grundfinanzierung“, so der Wissenschaftsrat. Er empfiehlt eine Budgetsteigerung von einem Prozent oberhalb der tatsächlichen Kostensteigungen, also jeweils um ca. 3,5%. Er empfiehlt des Weiteren, unverzüglich Nachverhandlungen zum Budget aufzunehmen und fordert die Stadt auf, den Sanierungsstau an Gebäuden und Geräten zu beheben sowie Forschungsbudgets auf den Ebenen der Hochschulleitungen zusätzlich zu finanzieren.
- Der Wissenschaftsrat erwartet ein größeres finanzielles Engagement der Hamburger Wirtschaft durch Auftragsforschung im MINT-Bereich, das mit nur 2% gegenüber 19% im Bundesvergleich erheblich zurückfällt.
- Der Wissenschaftsrat kritisiert Detailsteuerung und Widersprüchlichkeit von Erwartungen aus dem politischen Feld.
- Der Wissenschaftsrat sieht auch Verbesserungsbedarfe seitens der Hochschulen hinsichtlich einer MINT-Gesamtstrategie sowie der Fixierung klarer Verantwortlichkeiten im Hinblick u.a. auf die Rolle der Hochschulleitungen.
Soweit konkrete Empfehlungen an die Adresse der Universität gerichtet werden, wird diese, auch vor dem Hintergrund des neuen Exzellenzwettbewerbs, unverzüglich mit der Umsetzung dieser Empfehlung beginnen in der Hoffnung, dass auch das Land seinen Beitrag dazu leistet, die Universität bis zur Ausschreibung des neuen Exzellenzwettbewerbs auf der Jahresmitte 2016 antragsfähig zu machen.
Wir freuen uns auf die Umsetzung zahlreicher Empfehlungen und begrüßen, dass der Wissenschaftsrat die Position der Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung bei ihrem Bemühen um die rasche Aktivierung von auskömmlichen finanziellen Ressourcen gestärkt hat. Wenn die Bürgerschaft ihr in diesem Bemühen folgt, hat die Universität realistische Chancen, bei dem jetzt einsetzenden Wettbewerb um erhebliche Finanzmittel des Bundes im Rahmen der Exzellenzinitiative erfolgreich zu sein. Auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen ist sicher, dass die Universität gern mit der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und ihrer Leitung weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten wird.