28. Mai 2015
DFG verlängert drei Sonderforschungsbereiche an der Universität Hamburg
Foto: DFG
Es geht in die zweite Runde: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich (SFB) 925 „Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle korrelierter Quantensysteme“, den SFB 936 „Multi-Site Communication in the Brain – Funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im Zentralnervensystem“ und den SFB 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ weitere vier Jahre. Ab dem 1. Juli starten die neuen Förderphasen, für die voraussichtlich insgesamt 28 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Wenn die Deutsche Forschungsgemeinschaft drei große Forschungsbereiche der Universität Hamburg auf einmal weiterfördert, dann zeigt das wieder die überragende Leistungsfähigkeit der Wissenschaft an der Universität Hamburg und die Leistungsbereitschaft der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, denen ich für Ihren unermüdlichen Einsatz für unsere Universität danke.“
Die Senatorin für Wissenschaft und Forschung, Katharina Fegebank: „Drei Sonderforschungsbereiche der Universität Hamburg wurden für eine zweite Förderperiode bewilligt, das ist ein toller Erfolg für die Universität, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und den Wissenschaftsstandort Hamburg. Hierzu gratuliere ich sehr herzlich! Die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft beweist, welch‘ hervorragende Arbeit in den Forschungsverbünden in den vergangenen vier Jahren geleistet wurde.“
Die Sonderforschungsbereiche im Einzelnen:
Der SFB „Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle korrelierter Quantensysteme“ untersucht mit modernsten Lasermethoden die grundlegende Struktur unserer Materie, d. h. wie Atome und Moleküle „funktionieren“. Dabei arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedenen Bereichen der theoretischen und der experimentellen Physik zusammen. Ein Ziel ist es, in naher Zukunft mithilfe von Laserlicht neue Materialien zu entwickeln – etwa sogenannte Supraleiter, die Strom nahezu verlustfrei transportieren.
Der Sprecher des SFB, Prof. Dr. Klaus Sengstock, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Institut für Laserphysik: „Das Team des SFB aus über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern arbeitet inzwischen hervorragend zusammen. Wir möchten – im diesjährigen Jahr des Lichts und danach – fundamentale Beiträge zum Verständnis der Interaktion von Licht mit Materie liefern und freuen uns auf viele neue kreative Ideen und Diskussionen. Entscheidend für den Erfolg sind unsere hervorragenden Promovierenden und Post-Docs sowie die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern am Campus Bahrenfeld.“
Der neurowissenschaftliche SFB „Multi-Site Communication in the Brain – Funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im Zentralnervensystem“ am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht die Funktion von Netzwerken in gesunden und kranken Gehirnen. Menschliches Denken und Handeln basiert auf der Aktivität hochgradig verteilter Netzwerke von Nervenzellen im Gehirn. Störungen dieser Netzwerke führen zu neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen. Daher kann die Untersuchung der Kopplungsmuster grundlegend neue Erkenntnisse bezüglich kognitiver Funktionen und ihrer Störungen liefern.
Die Sprecher des SFB sind Prof. Dr. Andreas K. Engel, Medizinische Fakultät, Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie des UKE, und Prof. Dr. Christian Gerloff, Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKE. Sie betonen: „Wir freuen uns über diesen Erfolg. Die Netzwerkstrukturen des Gehirns zu verstehen ist eine faszinierende Aufgabe. Besonders bewährt hat sich in unserem SFB die enge Verzahnung von grundlagenorientierter und patientenzentrierter Forschung. Zusammen mit unserem großen Team von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden wir nun den Schwerpunkt auf die Beeinflussung von Netzwerken des Gehirns legen, zum Beispiel mit elektrischer oder magnetischer Hirnstimulation.“
Der SFB „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ erschließt das neue Forschungsfeld Manuskriptkulturen, das sich vom materiellen Objekt des Manuskripts aus definiert und die bislang von verschiedenen einzelnen Disziplinen durchgeführten Forschungen über Texte, Bilder und andere Zeichen unter Berücksichtigung materieller Aspekte und kultureller Praktiken in einem neuen Ansatz integriert. Der SFB betreibt Grundlagenforschung in 20 Fächern: 14 asiatische, afrikanische und europäische Philologien, Geschichte, Kunstgeschichte, Historische Musikwissenschaft, Volkskunde, Informatik und Materialwissenschaft.
Der Sprecher des SFB, Prof. Dr. Michael Friedrich, Fakultät für Geisteswissenschaften, Asien-Afrika-Institut: „Wir freuen uns über die Anerkennung unserer Arbeit und werden unseren weltweit einzigartigen Verbund weiter ausbauen, um nicht nur Grundlagen für die allgemeine Manuskriptologie zu legen, sondern auch einen Beitrag zu den internationalen Bemühungen um Bewahrung, Erfassung und Erforschung des Kulturguts Manuskript zu leisten.“
Für Rückfragen:
Dr. Ariane Neumann
Universität Hamburg
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