8. Dezember 2014
Hinweis für die Medien100 Jahre Japanologie an der Universität Hamburg
In diesem Jahr feiert die Japanologie an der Universität Hamburg ihr 100-jähriges Bestehen. Vor 100 Jahren wurde damit auch das Fach selbst gegründet, als die erste Professur in Deutschland eingerichtet wurde, die sich wissenschaftlich mit Japan beschäftigt. Sie gehörte damals noch zum sogenannten „Hamburgischen Kolonialinstitut“, dem Vorläufer der 1919 eröffneten Universität Hamburg. Aus Anlass des Jubiläums lädt die Abteilung für Sprache und Kultur Japans am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg ein zu einem
Festakt mit anschließendem Empfang
am Donnerstag, dem 11. Dezember 2014, von 18.00 bis 20.00 Uhr
im Raum 221 des Asien-Afrika-Instituts, Hauptgebäude der Universität, Flügelbau Ost, Edmund-Siemers-Allee 1,
und zu einem
Festsymposion
am Freitag, dem 12. Dezember, und am Sonnabend, dem 13. Dezember 2014,
ab jeweils 10.00 Uhr, ebenfalls im Asien-Afrika-Institut.
Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich willkommen.
Die Grußworte beim Festakt werden gesprochen von S.E. Takeshi Nakane (Botschafter von Japan in Berlin), Frank Schira (Erster Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft), Staatsrat Dr. Horst-Michael Pelikahn (Behörde für Wissenschaft und Forschung) sowie von Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Klaus Antoni vom Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen. Auf dem Programm des Symposions stehen Vorträge und Diskussionen, unter dem Motto „Wissenschaftliche Begegnungen Japan – Deutschland“. Die Veranstaltungen finden z. T. in japanischer Sprache statt.
Die erste japanologische Professur wurde zum 1. August 1914 mit Karl Florenz (1865–1939) besetzt. Sein Nachfolger wurde 1936 Wilhelm Gundert (1880–1971). In den Gründungsjahren der Hamburgischen Japanologie standen vor allem die (Staats-)Mythen Japans und die japanische Literatur im Mittelpunkt der Forschung. Während der nationalsozialistischen Herrschaft stand Gundert vor allem als Rektor der Universität der NS-Ideologie nahe; er war bereits seit 1934 Mitglied der NSDAP geworden. Die neuere Forschung der Hamburger Japanologie befasst sich daher auch mit ihrer eigenen Geschichte besonders zur Zeit des Nationalsozialismus. In der Nachkriegszeit schuf Oscar Benl (1914–1986) die erste vollständige Übersetzung des berühmten Romans „Die Geschichte des Prinzen Genji“ in eine westliche Sprache. Seit 2008 ist die Japanologie, vertreten durch Prof. Dr. Jörg B. Quenzer, führend beteiligt an dem Sonderforschungsbereich (SFB) 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“. Einen weiteren Schwerpunkt bildet seit 2010 das von Prof. Dr. Gabriele Vogt geleitete Forschungsprojekt „Arbeitsmarkt und Zuwanderung“.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Jörg B. Quenzer
Asien-Afrika-Institut
Abteilung für Sprache und Kultur Japans
Tel.: 040 42838-7203
E-Mail: joerg.quenzer"AT"uni-hamburg.de