27. August 2014
Stellungnahme des Hochschulrates und Präsidiums der Universität Hamburg zum Papier „Strategische Perspektiven für die Hamburgischen Hochschulen bis 2020“ der Behörde für Wissenschaft und Forschung
Heute haben der Hochschulratsvorsitzende, Prof. Dr. Albrecht Wagner, und der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen, sich zu dem Papier „Strategische Perspektiven für die Hamburgischen Hochschulen bis 2020“ der Behörde für Wissenschaft und Forschung geäußert.
Der Hochschulrat begrüßt eine grundsätzliche Diskussion über die Rolle der Hochschulen, ihre jeweiligen Aufgaben, und die Schritte, die der Senat zur Stärkung von Hamburg als Wissenschaftszentrum unternehmen will. Er kritisiert, dass das vorliegende Strategiepapier nicht in Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Hochschulen entstanden ist. Der Hochschulrat fordert, dass die Politik nur die Teile der Strategie definiert, die in der politischen Verantwortung liegen, und die Hochschulen bei der autonomen Festlegung ihrer Strategien unterstützt; dass sich der Senat zügig und verbindlich darauf festlegt, nach welchem Konzept, in welchem Umfang und wofür die Mittel, die künftig vom Bund übernommen, beziehungsweise neu bereitgestellt werden, für die Hochschulen eingesetzt werden sowie eine transparente, d.h. begründete Darlegung der Kriterien, nach denen die Studienplatzzuweisungen für die Universität und deren Fakultäten erfolgen.
Prof. Dr. Albrecht Wagner: „Der Hochschulrat fordert ein klares Bekenntnis zu einer Politik, mit der der Wissenschaftsstandort Hamburg gestärkt wird. Die Hochschulen müssen die Freiheit haben, ihr strategisches Konzept unter Berücksichtigung der Entwicklung der Grundfinanzierung weiterzuentwickeln, frei von politischen Detailvorgaben.“
Auch das Präsidium der Universität Hamburg sieht das Papier sehr kritisch, weil die Abfassung eines solchen Papiers in der Behörde nicht Bestandteil der Hochschulvereinbarung war, das Papier in erheblichem Maße in die Gestaltungsautonomie der Universität eingreift, weil es keinerlei Wertschätzung der Arbeit der Universitätsmitglieder erkennen lässt, die außerordentlich erfolgreich ist, und weil das Papier sich zu den entscheidenden Verpflichtungen des Staates, zukunftsweisende Finanzmittel und Strukturvoraussetzungen für die Universität zu schaffen, nicht äußert.
Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Wir fordern die Behörde für Wissenschaft und Forschung auf, dieses „Perspektivpapier“ unverzüglich zurückzunehmen und allenfalls durch eines zu ersetzen, das geeignet sein könnte, Zukunftsperspektiven für den Wissenschaftsstandort Hamburg und die Rolle der Universität darin zu entwickeln. Dieses müsste klare Aussagen zur Bereitstellung von weit über einer halben Milliarde Investitionsmitteln zur Sanierung der Infrastruktur, Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen für einen garantierten Masterstudienplatz der Studierenden und eine Kenntnisnahme und Wertschätzung der außerordentlichen Erfolge der Universität in den vergangen Jahren umschließen.“
Die vollständigen Stellungnahmen sind online abrufbar:
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Christiane Kuhrt
Universität Hamburg
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