5. Dezember 2013
Leibniz-Preis an Wissenschaftlerin der Universität Hamburg verliehen
Foto: UHH, RRZ/MCC, Arvid Mentz
Prof. Dr. Brigitte Röder, Leiterin des Arbeitsbereichs Biologische Psychologie und Neuropsychologie an der Universität Hamburg, erhält als eine von insgesamt neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Leibniz-Preis, den höchstdotierten Forschungspreis in Deutschland. Diese Gelder können die Preisträgerinnen und Preisträger bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden.
Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben und zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungen auf allen Gebieten der Wissenschaft aus.
Prof. Brigitte Röder wird der Leibniz-Preis für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Weiterentwicklung der allgemeinen Psychologie und der kognitiven Neurowissenschaften verliehen, die der noch jungen Wissenschaftlerin national wie international bereits hohes Ansehen erbracht haben, wie auch weitere Auszeichnungen zeigen: 1995 konnte sie mit einem Forschungsstipendium der DFG an die University of Oregon wechseln, wo sie, wie später auch an der University of California at San Diego, kompensatorische Plastizität in einer Reihe von bahnbrechenden Studien bei geburtsblinden und teilweise auch bei späterblindeten Menschen nachweisen konnte. Teile dieser Studien wurden mit dem Preis für Biologie der Göttinger Akademie der Wissenschaften und dem Publikationspreis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie ausgezeichnet.
1999 warb Brigitte Röder eine der ersten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppen der DFG ein. Nach ihrer Habilitation im Jahr 2002 erhielt Röder einen Ruf als Professorin für Biologische Psychologie und Neuropsychologie an die Universität Hamburg, wo sie seit 2003 forscht und lehrt. In zahlreichen Projekten erforscht die 46-jährige die Prinzipien und neuronalen Grundlagen neuronaler Verarbeitung. Ihr internationaler Stellenwert im Bereich der Multisensorik zeigt sich in ihren herausragenden Veröffentlichungen sowie durch ihre nationalen und internationalen Kooperationen mit führenden Gruppen auf diesem Gebiet. Auch wenn es sich bei den Forschungsarbeiten von Frau Röder eindeutig um Grundlagenforschung handelt, ergeben sich bei einigen Projekten direkte Anwendungsbezüge. So wurde in einer Studie der Einfluss physischen und kognitiven Trainings auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Menschen im mittleren Lebensalter untersucht.
Brigitte Röder hat nicht nur das Forschungsgebiet „Development Cognitive Neuroscience“ in Deutschland entscheidend geprägt, sondern hat in ihrem Arbeitsbereich auch erfolgreiche Nachwuchsförderung geleistet. So wurden unter ihrer Betreuung 16 Dissertationen abgeschlossen, von denen mehrere bislang Dissertationspreise erhalten haben.
Brigitte Röder ist Mitglied der Deutschen Nationalakademie (Leopoldina), der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft und der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und hat zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.
Der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Ich gratuliere Frau Professor Röder zu dieser herausragenden Auszeichnung. Neben der Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistungen zeigt diese Ehrung auch, dass hier erfolgreich ein neuer wissenschaftlicher Weg in der Psychologie eingeschlagen wurde. Diese neurowissenschaftliche Ausrichtung der Psychologie, die künftig mit der Bewegungswissenschaft eine eigene Fakultät an der Universität Hamburg bilden wird, wird so ebenfalls gewürdigt.“
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Universität Hamburg
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