30. Mai 2013
Universität Hamburg erhält Auszeichnung für Lehrerbildung
Die Universität Hamburg wird vom Stifterverband für besonders gelungene Konzepte für die Lehrerbildung ausgezeichnet und erhält 500.000 Euro, um die Lehrerbildung weiter zu verbessern und ihr Potenzial für die Hochschulentwicklung zu erschließen.
Unter 25 Mitbewerbern hat sich die Universität Hamburg mit ihrem Antrag „Kooperationen in der Lehrerbildung stärken“ durchsetzen können. Der Antrag hat die Jury des Stifterverbandes auch dadurch überzeugen können, dass in der Hamburger Lehrerbildung bereits beispielhafte Kooperationskonzepte bestehen: So sind im Zentrum für Lehrerbildung alle an der Lehrerbildung beteiligten Fakultäten der Universität und die kooperierenden Hochschulen vertreten. Mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung und der Behörde für Schule und Berufsbildung gibt es im Rahmen der Praxisphase, des Kernpraktikums, eine enge Zusammenarbeit. Die Studierenden des Lehramts werden von Hochschullehrern, Seminarleitern und Lehrkräften an den Schulen bereits im Studium für die Tätigkeiten ihres zukünftigen Berufes qualifiziert.
Der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Zu den Defiziten der deutschen Lehrerausbildung gehört die Frage einer effektiven Zusammenarbeit zwischen den für die Unterrichtsfächer zuständigen Fachwissenschaften und den professionell bezogenen Disziplinen wie Erziehungswissenschaften, Fachdidaktiken etc. Aufgrund der besonderen Konstruktion der Hamburgischen Lehrerausbildung (Fachdidaktik als Bestandteil der Erziehungswissenschaften) bietet die Universität Hamburg besonders günstige Voraussetzung für beispielhafte Reformen in dieser Frage. Wir freuen uns deshalb außerordentlich, dass die Leistungsfähigkeit der Universität Hamburg erkannt wurde und mit den zu erwartenden Mitteln eine zusätzliche Chance zur Weiterentwicklung des Hamburger Modells entsteht.“
Eine bisherige Schwachstelle im Konzept der Lehrerbildung, die Zusammenführung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik im Rahmen der universitären Ausbildung, wird mit dem vom Stifterverband geförderten Projekt in den nächsten drei Jahren angegangen. Das Projekt sieht gemeinsame Veranstaltungen von Fachwissenschaft und Fachdidaktik in den Fächern Anglistik, Chemie, Informatik, Mathematik, Sozialwissenschaften und Sport vor. Die Veranstaltungen sind im Eingang sowohl der Bachelor- als auch der Masterphase angesiedelt.
Begleitet werden die Projekte von einem neu zu gründenden Lehrlabor Lehrerbildung, das auch die Evaluation des Gesamtprojektes übernehmen wird. Eine zusätzliche Aufgabe des Lehrlabors wird es sein, weitere Fächer für die Kooperation zu gewinnen.
Da sich die Kooperation von Fachdidaktik und Fachwissenschaft in der Lehrerbildung in Deutschland generell als wünschenswert darstellt, verspricht sich der Stifterverband von dem Hamburger Projekt eine Modellwirkung.
Die Lehrer-Initiative von Heinz Nixdorf Stiftung und Stifterverband ist ein Teil der Bildungsinitiative des Stifterverbandes, die der Debatte um eine bessere Bildung in Deutschland mehr Richtung und Substanz geben soll. Dazu hat der Stifterverband erstmals zentrale Handlungsfelder identifiziert und quantitative Bildungsziele für den Hochschulbereich im Jahr 2020 formuliert.
Für Rückfragen:
Christiane Kuhrt
Universität Hamburg
Referentin des Präsidenten für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit
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