30. März 2011
Kundenkarten: Datenschutz ist beim Einkauf unwichtiges Thema für Verbraucher
Ein Forschungsteam am Institut für Volkskunde der Universität Hamburg hat soeben die Ergebnisse einer Studie zum Thema Kundenkarten und Konsumverhalten veröffentlicht: Jeder Bundesbürger hat in seinem Portemonnaie rund vier Kundenkarten. Warnungen und Kritik von Daten- und Verbraucherschützern kommen bei den Konsumenten jedoch nicht an, da über Kundenkarten Aspekte wie Einkaufen, Rabatte und Emotionen in den Mittelpunkt rücken. Von einem mangelnden Bewusstsein für Datenschutz bei den Konsumenten kann indes nicht gesprochen werden, da losgelöst vom Einkaufen eine Sensibilisierung für die Problematik durchaus vorhanden ist.
Erforscht wurde insbesondere das Verhältnis von Datenschutz und Alltagspraktik, d. h. der Umgang der Konsumenten mit Kundenkarten. Ziel war es, neue Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie „Überwachung“ wahrgenommen und als Teil von Alltagskultur möglicherweise neu interpretiert werden kann. Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Außerdem gerade erschienen:
Nils Zurawski: Budni, ist doch Ehrensache – Kundenkarten als Kontrollinstrument und die Alltäglichkeit des Einkaufens, in: Nils Zurawski: Überwachungspraxen – Praktiken der Überwachung, 2011 Opladen, Budrich UniPress.
Für Rückfragen:
Dr. Nils Zurawski
Universität Hamburg
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
Tel.: 040-428 38-74 21
Mobil: 0179-902 67 17
E-Mail: nils.zurawski"AT"uni-hamburg.de