29. September 2010
Mehrsprachige Individuen – Mehrsprachige GesellschaftenAbschlusskonferenz des Sonderforschungsbereiches 538 „Mehrsprachigkeit“
Wie verändert sich Sprache in mehrsprachigen Kontexten? Welche Chancen und Herausforderungen bieten mehrsprachige Gesellschaften? Mit diesen Fragestellungen befasst sich die Konferenz „Multilingual Individuals and Multilingual Societies“ (MIMS) an der Universität Hamburg. Mitglieder des Sonderforschungsbereichs 538 „Mehrsprachigkeit“ diskutieren mit renommierten Linguist/inn/en aus dem In- und Ausland. Die Konferenz findet statt
vom 6. bis zum 8. Oktober 2010
an der Universität Hamburg im Anna-Siemsen-Hörsaal,
Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg.
Journalist/inn/en sind herzlich eingeladen.
Folgende Themenkomplexe werden behandelt:
Mehrsprachige Communities und pädagogische Herausforderungen
Die wissenschaftliche Arbeit am Sonderforschungsbereich (SFB) „Mehrsprachigkeit“ basiert auf der Annahme, dass das menschliche Sprachvermögen auf Mehrsprachigkeit ausgerichtet ist. Individuelle und gesellschaftliche Einsprachigkeit werden aus dieser Perspektive zum „Sonderfall“. Ein Beispiel sind die Hamburger Schulen, an denen rund 180 Sprachen gesprochen werden. Hier sind neue pädagogische Ansätze gefragt.
Spracherwerb und -verlust bei mehrsprachigen Personen
Vorträge zu diesem Bereich stellen Forschungen zum zeitgleichen und aufeinanderfolgenden Erwerb zweier und mehrerer Sprachen vor. Unter anderem beziehen Wissenschaftler/innen dazu Erkenntnisse aus der Hirnforschung mit ein. Neben Chancen in einer mehrsprachigen Gesellschaft geht es auch um den Verlust von Sprachkompetenz, beispielsweise im multilingualen Umfeld von Migrant/inn/en.
Veränderung von Sprache in historischer Perspektive
Wo verschiedene Sprachsysteme und -kulturen aufeinandertreffen, entstehen Formen von Mehrsprachigkeit. In der Geschichte der Menschheit haben u. a. Völkerwanderungen und Kriege zu solchen Sprachkontakten geführt. Wie sich Sprache dadurch verändert hat, stellen Vorträge in den Bereichen „Sprachkontakt“ und „Sprachvariation“ vor.
Die Konferenz zieht eine erste Bilanz des Sonderforschungsbereichs 538 “Mehrsprachigkeit“. Nach zwölf Jahren erfolgreicher Arbeit – der Höchstförderdauer der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) – läuft der SFB im Juni 2011 aus.
Im wissenschaftlichen Beirat der Konferenz sind Forscher/innen zahlreicher deutscher und internationaler Universitäten vertreten, darunter Harvard University, University of Cambridge und University of Edinburgh.
Für Rückfragen:
Bärbel Rieckmann
MIMS Conference, SFB 538 „Mehrsprachigkeit“
Tel.: 040-428 38-69 37 und 040-41 33 07-268
E-Mail: mims"AT"uni-hamburg.de