23. August 2010
Wissenschaftler der Universität Hamburg erforschen zum ersten Mal die Artenvielfalt in der japanischen Tiefsee
Seit Mitte August ist die russische Expedition „SoJaBio“ unter Leitung von Dr. Marina Malyutina, Institute of Marine Biology, Vladivstok, auf dem russischen Forschungsschiff „RV Akademik Lavrentyev“ in der japanischen Tiefsee unterwegs, um die Artenvielfalt am Meeresgrund in diesem noch völlig unbekannten Gebiet zu erforschen.
Vier Forscher/innen der Universität Hamburg, Prof. Dr. Angelika Brandt und die Diplom-Biolog/innen Laura Würzberg, Nikolaus Elsner und Torben Riehl, beteiligen sich an dieser Pionierarbeit. Außerdem sind sechs weitere Wissenschaftler/innen der Zoologischen Staatssammlung München, des Senckenberg-Instituts in Frankfurt, des Deutschen Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung in Wilhelmshaven, der Freien Universität Berlin und eines Kieler Unternehmens sowie ein Schweizer Wissenschaftler der Universität Genf dabei. Die erste „Transekt“-Untersuchung, d.h. die Analyse einer Reihe von Mess- und Beobachtungspunkten entlang einer geraden Linie, in 3.300 Metern Tiefe wurde bereits erfolgreich beendet.
Sowohl die Proben als auch die Unterwasserfotos und Videos zeigen eine üppige Fauna, vor allem geprägt von „benthischen“ (bodenlebenden) mikroskopisch kleinen Lebewesen, z.B. Asseln, Borstenwürmer und Muscheln, in einer Größe von einigen Millimetern oder Zentimetern. Die Tiere beweisen, dass die Nahrungszufuhr in dieser Gegend sehr günstig ist, da sie alle wohl genährt sind. Die nächste „Transekt“-Untersuchung wird in 3.600 Metern erfolgen, der tiefsten Stelle des Japanischen Meeres, um auch hier nach unbekanntem Leben zu suchen.
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