21. Juni 2010
Wer wäscht die schmutzige Wäsche?
Sonja Drobnič, Professorin für Soziologie an der Universität Hamburg, hat mit ihrer Kollegin Judith Treas, University of California, Irvine, diese Alltagsfragen mit Unterstützung der Alexander von Humboldt Stiftung von verschiedenen Seiten wissenschaftlich beleuchtet und im Rahmen dieser Arbeiten ein internationales Netzwerk von führenden Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ins Leben gerufen. Im Projektverbund „Dividing the Domestic/ Den Haushalt teilen“ gingen sie der Frage nach, wie Staat, Kultur und Ländercharakteristika unsere Haushalte und unser Privatleben durchdringen. Ergebnis: Obwohl in Vollzeit beschäftigt, verrichten Frauen in allen untersuchten Ländern immer noch den Großteil der Hausarbeit. Auch ärmere Frauen wenden mehr Zeit für den Haushalt auf als ihre wohlhabenderen Pendants. Bildungssystem, Arbeitsrecht, Steuersystem, Regierungspolitik und kulturelle Glaubenssätze über Mutterschaft und Heirat spielen eine wichtige Rolle. Eine Erklärung des privaten „Wer macht was?“ bedarf dabei einer genauen Berücksichtigung des Einflusses von so verschiedenen Seiten wie Gewerkschaften, staatlichen Schulsystemen und kulturellen Leitbildern von glücklicher Ehe.
Die Ergebnisse der länderübergreifenden Studie sind nun veröffentlicht in:
Dividing the Domestic. Men, Women, and Household Work in Cross-National Perspective. Stanford University Press, 2010, Hrsg. Judith Treas (University of California, Irvine) und Sonja Drobnič (Universität Hamburg).
Für Rückfragen:
Prof. Sonja Drobnic
Universität Hamburg
Fachbereich Sozialwissenschaften
Tel.:040-428 38-46 59
E-Mail: sonja.drobnic"AT"uni-hamburg.de