6. Dezember 2010
Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg beteiligt am Graduiertenkolleg für Islamische Theologie der Stiftung Mercator
Die Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg erhält neben der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Universität Osnabrück und der Universität Paderborn Promotionsstellen im Rahmen eines Graduiertenkollegs zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Islamischer Theologie. Dieses soll wissenschaftlichen Nachwuchs an der Akademie der Weltreligionen und an anderen Zentren für islamische Studien an deutschen Universitäten ausbilden. Dafür stellt die Stiftung Mercator bis zu 15 Doktorandenstellen und eine Fördersumme von 3,6 Millionen Euro bereit.
Für die Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg bedeutet die Einrichtung des Graduiertenkollegs eine Bestätigung ihres interreligiösen und interdisziplinären Ansatzes. Die Akademie der Weltreligionen weitet ihr derzeit bestehendes bzw. sich in Gründung befindendes Studienangebot für islamische Theologie und Religionspädagogik um die Thematik des interreligiösen Dialogs aus und knüpft an Ergebnisse internationaler wissenschaftlicher Forschung an.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Akademie der Weltreligionen liegt in der Einbindung des interreligiösen Dialogs in Forschung und Lehre, da moderne Gesellschaften durch Multikulturalität und religiöse Vielfalt geprägt sind. Die Theologie und die Lehren der Religionen müssen sich daher neuen Herausforderungen stellen.
Prof. Dr. Wolfram Weiße, Direktor der Akademie der Weltreligionen: „Dialog ist nicht Luxus nach der Devise, dass man sich den anderen erst dann zuwenden kann, wenn man das Eigene erarbeitet hat. Im Gegenteil: Dialog ist ein Kern von Theologie. In einem wissenschaftlichen Dialogansatz können beide verstärkt wahrgenommen werden: Übereinstimmungen und Differenzen.“
Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Die Dialogorientierung der Akademie der Weltreligionen ist zukunftsweisend, da sie Vielfalt, Offenheit und Toleranz als wichtige Elemente der Universität Hamburg stärkt. Ohne diese Elemente könnten wir nicht zu einer humanen und gerechten Gesellschaft beitragen. Eine demokratische Gesellschaft lebt vom Dialog zwischen Menschen verschiedenster kultureller und religiöser Hintergründe.“
Die Akademie der Weltreligionen (AWR) der Universität Hamburg bietet ein Dach für die universitäre Verankerung von Theologie und Lehren großer Religionen über das Christentum hinaus. In Forschung und Lehre werden Ressourcen aus der Binnenperspektive der Religionen für die Bereiche Islam, Judentum, Buddhismus, Hinduismus und Alevitentum aufgebaut. Fragen des interreligiösen Dialogs werden an der Akademie der Weltreligionen besonders vor ihrem gesellschaftlichen Hintergrund analysiert. An der Akademie der Weltreligionen wird zum Sommersemester 2011 eine Professur für islamische Studien und Bildung besetzt.
Für Rückfragen:
Dorothea Grießbach
Koordinatorin der Akademie der Weltreligionen
Tel.: 040-4 28 38-21 20 (montags bis donnerstags 9 bis 13 Uhr)
E-Mail: griessbach_dorothea"AT"erzwiss.uni-hamburg.de