31. März 2009
„Unser Hamburger Aufbruch hin zu mehr wissenschaftlicher Exzellenz braucht jetzt eine exzellente Infrastruktur“
Universitätspräsidentin Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Auweter-Kurtz hat heute an der Präsentation der Ergebnisse der Studie zur Entwicklung der Universität Hamburg teilgenommen. Die Universitätspräsidentin dankte der Politik und der Öffentlichkeit der Stadt ausdrücklich für die Bereitschaft, in Zeiten großer ökonomischer Risiken eine solche Diskussion um die bauliche Erneuerung der Universität zu führen. Dies sei keine Selbstverständlichkeit. Sie verwies darauf, dass es im Diskussionsprozess der kommenden Monate nicht nur um Räume und Gebäude, sondern letztlich um die Grundlagen der Qualität von Lehre und Forschung gehe:
„Die fünftgrößte Universität Deutschlands mit sechs Fakultäten und fast 180 Studiengängen ist das Herz der wissensbasierten Ökonomie Hamburgs. Dieses Herz hat es nach jahrzehntelanger baulicher Vernachlässigung unter den widrigen Umständen unserer Tage schwer – schon heute ist der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Hochschulabschluss in München oder Dresden fast doppelt so hoch wie in Hamburg. Wenn die Universität ihre Rolle als zentraler Dienstleister der modernen Wissensgesellschaft in Zukunft erfolgreich wahrnehmen soll, muss sie gute Rahmenbedingungen vorfinden – unser Hamburger Aufbruch hin zu mehr wissenschaftlicher Exzellenz braucht jetzt eine exzellente Infrastruktur.“
Die Universitätspräsidentin hob drei Punkte hervor, die nach ihrer Ansicht den Kern des vier Entwicklungsszenarien darstellenden Papiers ausmachen:
- „Was immer Hamburg mit seiner Universität und ihrem alten oder neuen Standort auch tut, die Erneuerung wird mittel- und langfristig um die zwei Milliarden Euro kosten. Das ist sehr viel Geld, aber das scheint mir angemessen, um den Wissenschaftsstandort Hamburg mit nationaler und internationaler Ausstrahlung zu festigen und auszubauen. Und es entspricht dem Aufbruch hin zu mehr Exzellenz an der Universität Hamburg, den wir in den letzten Jahren geschaffen haben, etwa
- durch die Vervielfachung der Drittmittel, die damit verbundene Öffnung der Universität zur Stadt, zu Industrie, Wirtschaft und Institutionen, mit verstärktem Technologie- und Wissenstransfer,
- die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master und die damit verbundene intensivere Kleingruppenarbeit der Studierenden,
- die verstärkte Nutzung der Universität als Lebensraum durch die Studierenden
- und die Einführung neuer, interdisziplinärer Studienfächer.
Diese Fakten sind die Grundlage für wachsenden Flächenbedarf, dessen Bemessungen der Studie zu Grunde liegen.
- Hamburg hat die Wahl, einen Großteil dieses Geldes für Sanierung und Teilerneuerung am Standort ausgeben; dann fließen allerdings viele Millionen für Provisorien und Ausweichquartiere – das sollte unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit in der Diskussion bedacht werden. Ebenso die Frage, ob eine universitäre Groß-Baustelle zwanzig Jahre lang für mehrere Studenten-Generationen sowie eine Wissenschaftler- und Anwohner-Generation zumutbar ist.
- Hamburg hat die auch reale Chance, in nur zehn Jahren an einem Standort das neue Herz für die wissenschaftliche Exzellenz der Stadt zu bauen – ohne eine fatale Zersplitterung der Universität, ohne innerstädtische Dauerbaustelle.“
Die Universitätspräsidentin betonte, dass der Diskussionsprozess in den Gremien der Hochschule schon heute beginne. Nach genauer Prüfung der Studie erwarte sie die Unterstützung aus der Universität und aus der Stadt für die nachhaltigste und erfolgversprechendste Investition in die Zukunft der Universität Hamburg.
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