26. März 2009
Korruption – bei uns doch nicht!?
Immer mehr Unternehmen setzen Anti-Korruptions-Beauftragte ein, testen Bewerber auf Korruptionsanfälligkeit, treten Transparency International bei und versprechen Verantwortlichkeit, Transparenz und „Corporate Responsibility“. Mit den Hintergründen und der Nachhaltigkeit dieser Entwicklungen befasst sich die Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Sozialpsychologie der Universität Hamburg auf der Fachtagung
Korruption – bei uns doch nicht!? Zur Politischen Psychologie von Vorteilsnahme im Alltag
vom 3. bis 4. April 2009 an der Universität Hamburg.
Uhrzeit und Ort nach persönlicher Anmeldung: thomas.kliche@uni-hamburg.de
Interessierte Bürger/innen, Behörden- und Unternehmensmitarbeiter/innen und Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen.
Das Thema bleibt brisant: Noch immer werden ständig neue Fälle von Korruption enthüllt. Für Experten ist das lediglich die Spitze des Eisbergs, da die Mittel zur Strafverfolgung für Wirtschaftskriminalität unzureichend sind. Zusätzliche Brisanz gewinnt Korruption vor dem Hintergrund angewachsener sozialer Ungleichheit, verbunden mit strenger finanzieller Kontrolle der von staatlichen Leistungen abhängigen Menschen: Die Kleinen müssen die Taschen ausleeren und werden transparent gemacht, die Großen fahren ungehindert Geldkoffer über die Grenze? Korruption bedroht somit das Vertrauen in Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftliche Verfahrensgerechtigkeit und den sozialen Frieden.
Möglicherweise bietet die nun weltweit anstehende Umgestaltung von Markt- und Wirtschaftskontrollen eine Chance, zugleich neue Regeln gegen Korruption zu verankern. Die Tagung zeigt dazu neue Erkenntnisse. Vertreten sind der Vorstand von Transparency International und namhafte Forscherinnen und Forscher des deutschsprachigen Raums aus Psychologie, Soziologie, Kriminologie, Politik- sowie Rechtswissenschaft. Sie diskutieren über die Ursachen, Folgen und Bekämpfung von Korruption.
Für Rückfragen:
Thomas Kliche
Universität Hamburg, Arbeitsbereich Sozialpsychologie
Tel.: 040-4 28 38-47 32
E-Mail: thomas.kliche"AT"uni-hamburg.de