30. Mai 2006
Nordeuropastudien und Sprachlehrforschung
Für die ersten beiden Master-Studiengänge der Departments Sprache, Literatur, Medien läuft der Countdown: Ab dem 1. Juni 2006 können sich Studieninteressierte für die neuen MA-Studiengänge Nordeuropastudien und Sprachlehrforschung bewerben, die erstmals zum Wintersemester 2006/2007 angeboten werden. Das besondere an beiden Studiengängen ist ihr mehrsprachiges Profil und ihre thematische Vernetzung, die interdisziplinäre Verknüpfungen ausdrücklich anstrebt.
Im Fach Nordeuropastudien werden Spezialisten für die Gestaltung internationaler Beziehungen in der Wirtschaft, in öffentlichen Organisationen und im Non-Profit-Bereich ausgebildet. Der Ostseeraum bildet das thematische Zentrum und den gemeinsamen Bezugspunkt in der Lehre: Das Studium ist den Sprachen und Kulturen Skandinaviens und des Baltikums sowie der Geschichte und Landeskunde Nordeuropas gewidmet. Gegenstände des Studiums sind die historische Entwicklung des Ostseeraums und anderer Gebiete Nordeuropas, die Geschichte der skandinavischen Sprachen, ihre Strukturen und die kommunikative Praxis in Skandinavien; finnische und estnische Sprachen in historischer, struktureller und soziolinguistischer Perspektive, Literatur und Kultur in Finnland und Estland in Geschichte und Gegenwart, ostseefinnische Kulturen unter ethnologischer und folkloristischer Perspektive sowie Niederdeutsch als lingua franca der Hanse im Ostseeraum und als Regionalsprache in der Gegenwart. Zentrale Fragestellungen widmen sich den Bedingungen und Ausformungen von Mehrsprachigkeit und Interkulturalität auch unter dem Aspekt kultureller Minoritäten. Ihren Interessen und ihren Vorkenntnissen entsprechend können die Studierenden eines der drei Profile (a) Geschichte/Landeskunde, (b) Sprachen West (skandinavische Sprachen) und (c) Sprachen und Kulturen Ost (ostseefinnische Sprachen und Kulturen) wählen. Voraussetzung ist ein erster Studienabschluss in einem auf Sprache und Kultur des Ostseeraums bezogenen Faches und die Kenntnis zweier Sprachen des Ostseeraums.
Das Studium der Sprachlehrforschung bereitet auf Berufsfelder der Fremdsprachenvermittlung und der Kommunikation in multinationalen und multilingualen Institutionen vor. Es setzt ein abgeschlossenes Fremdsprachenstudium voraus und ist sprachübergreifend ausgerichtet. Den Kern des Studiums bilden Theorien und empirische Befunde zum Erwerb und Gebrauch einer oder mehrerer Fremdsprachen sowie zu den dabei wirkenden kognitiven, affektiven und sozialen Faktoren. Vermittelt werden ferner Einsichten in interkulturelle und mehrsprachige Kommunikation, sei sie nun individuell oder gesellschaftlich, sowie Prinzipien und Verfahren der Lehre von Fremdsprachen insbesondere für Erwachsene. Im MA-Studiengang Sprachlehrforschung kann durch geeignete Schwerpunktsetzung eines der Profile Fremdsprachenerwerb, Interkulturelle Kommunikation/Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenvermittlung studiert werden. Vertiefend thematisiert werden dabei je nach Profil z. B. Voraussetzungen, Abläufe und Ergebnisse fremdsprachlicher Erwerbs- und Kommunikationsprozesse, sprachlich-kulturelle Unterschiede zwischen eigenen und fremden Kommunikationsmustern sowie didaktische, lerntheoretische und lehrpraktische Aspekte der Fremdsprachenlehre.
Für Rückfragen:
Jochen Bär
Planer, Departments Sprache, Literatur, Medien/
Fakultät für Geisteswissenschaften
Tel.: (040) 4 28 38-40 47
E-Mail: j_baer"AT"uni-hamburg.de