9. Januar 2006
BMBF fördert Verbundprojekt zur Kognitionsforschung an den Universitäten Hamburg und Kiel
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt "Plastizität der Objektverarbeitung" an den Universitäten Hamburg und Kiel mit 958.000 Euro. Das Vorhaben erforscht die Prinzipien funktioneller Umorganisation im menschlichen Gehirn für höhere kognitive Funktionen am Beispiel der Objekterkennung. Am Modell blinder Menschen werden Unterschiede in der Anpassungsfähigkeit des Gehirns im sich entwickelnden und im erwachsenen System und deren Verhaltenskonsequenzen untersucht. Zum Beispiel soll die Frage beantwortet werden, ob sich bei Verlust des Sehsystems die Objekterkennung in den verbleibenden Sinnessystemen verbessert.
Koordinatorin des Verbundprojekts ist Prof. Dr. Brigitte Röder, Universität Hamburg, Biologische Psychologie und Neuropsychologie. Weitere Projektleiter sind Prof. Dr. Christian Büchel und Prof. Dr. Andreas K. Engel (Universitätsklinikum Eppendorf) sowie Prof. Dr. Hartwig Siebner (Christian-Albrechts-Universität Kiel).
Insgesamt unterstützt das BMBF die Kognitionsforschung an deutschen Universitäten in den nächsten drei Jahren mit 6,2 Millionen Euro. Durch ein besseres Verständnis der Hirnfunktionen sollen neue Diagnose- und Therapieverfahren ermöglicht werden. Themen der Forschung sind Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, sprachliche Fähigkeiten, Lernen und Gedächtnis sowie Denken und Problemlösen. Forscherinnen und Forscher aus sieben Verbünden sollen die komplexen Leistungen des menschlichen Gehirns sowie krankhafte Störungen entschlüsseln.
Die BMBF-Förderung verbindet Grundlagenforschung mit patientennaher Forschung. Dafür haben sich Experten aus Psychologie, Psychiatrie, Neurologie und Neurophysiologie zusammengetan.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Brigitte Röder,
Universität Hamburg,
Biologische Psychologie und Neuropsychologie
Tel.: (040) 4 28 38-32 51
E-Mail: brigitte.roeder"AT"uni-hamburg.de