10. Oktober 2005
CIS Hamburg stellt neues Forschungsgebiet vor
Das Centre of International Studies Hamburg (CIS) lädt zusammen mit der Hans Böckler-Stiftung ein zu einer internationalen Konferenz zum Thema:
„Transnationale Normbildungsnetzwerke“
(„Transnational Norm-Building Networks“)
am 20. und 21. Oktober 2005
im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Flügelbau West, Raum 120,
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg.
Nicht staatliche Organisationen, wie beispielsweise die International Labour Organisation (ILO), agieren über nationalstaatliche Grenzen hinweg. Sie bilden und pflegen dabei Netzwerke, die auch neue Normen hervorbringen, und greifen damit Normbildungsprozessen vor, die die Nationalstaaten bislang nicht selbst herstellen können. So entwickelte die ILO unter anderem allgemeine Mindeststandards gegen Kinderarbeit und Geschlechterdiskriminierung. Ein weiteres Beispiel ist der „Europäische Soziale Dialog“, der bei Teilzeit- oder befristeter Beschäftigung Standards gesetzt hat, um zu verhindern, dass in den EU-Mitgliedsstaaten auf diesen Gebieten ein Abbau der sozialen Standards (race to the bottom) stattfindet. Transnationale Netzwerke „normalisieren“ das Vertragsrecht weltweit und schaffen Transparenz und Rechtssicherheit über Länder- und Kontinentgrenzen hinweg – in Zonen, in die der jeweilige Nationalstaat nicht reicht.
Transnationale Normbildungsnetzwerke existieren in großer Zahl. Eine wissenschaftliche Quersicht auf unterschiedliche Netzwerke sowie gesicherte Kriterien für eine Analyse fehlen allerdings bisher. Mit der internationalen Konferenz soll begonnen werden, diese Lücke effektiv zu schließen. Auf der Konferenz werden renommierte Experten unter anderem aus Hamburg, Florenz, Berkeley und London vertreten sein.
Wer an der Konferenz teilnehmen möchte, ist gebeten sich registrieren zu lassen unter Cis.conference.register"AT"wiso.uni-hamburg.de
Für Rückfragen:
Sarah Jastram
Department Wirtschaft und Politik
Tel.: (040) 4 28 38-64 78
E-Mail: Sarah.jastram"AT"wiso.uni-hamburg.de