24. Mai 2005
Schwarzarbeit im europäischen Vergleich
Das EU-Forschungsprojekt „Formal and informal work in Europe. A comparative analysis of their changing relationship and their impact on social integration“ (FIWE) am Centrum für Globalisierung und Governance der Universität Hamburg veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie eine internationale Tagung
am 27. und 28. Mai 2005,
im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Flügelbau West, Raum 221,
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg.
Das Projekt will im internationalen Vergleich einen Beitrag über die Zukunft der Arbeit unter den Bedingungen von Globalisierung und Europäisierung leisten. Für die Weiterentwicklung der Arbeitsgesellschaft ist auch die informelle Arbeit, und ihr Wechselspiel mit der formellen Erwerbstätigkeit, von grundlegender Bedeutung. Die Studien beschäftigten sich insbesondere mit den Auswirkungen der Entwicklung von Schwarzarbeit, familiärer Betreuungsarbeit und ehrenamtlichen Tätigkeiten für den sozialen Zusammenhalt in Europa.
In der öffentlichen Wahrnehmung dominiert häufig ein negatives Bild von informeller Arbeit. Die Debatte kreist um die vermeintlich steigende Schwarzarbeit und ihre negativen Folgen für die sozialen Sicherungssysteme. Abgesehen davon, dass es keine gesicherten Daten zur Entwicklung der Schwarzarbeit gibt, lassen sich sehr unterschiedliche Formen und Ursachen der Schwarzarbeit unterscheiden, die sozial positive Aspekte enthalten: neben der Einkommenssicherung kann Schwarzarbeit Gemeinschaftsbeziehungen wie Nachbarschaften oder Freundeskreise herstellen und sichern. Der europäische Vergleich zeigt außerdem, dass (zu) hohe Steuern nicht immer ein hohes Maß an Schwarzarbeit verursachen.
An dem im 5. Rahmenprogramm der EU geförderten Forschungsprojekt FIWE sind 19 Wissenschaftler aus sechs europäischen Ländern beteiligt. Leiterin ist Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger am Centrum für Globalisierung und Governance der Universität Hamburg.
Für Rückfragen:
Dipl.-Pol. Anne Schüttpelz
Centrum für Globalisierung und Governance, Universität Hamburg
Tel.: (040) 428 38-6396
E-Mail: schuettpelz"AT"sozwi.sozialwiss.uni-hamburg.de