19. August 2004
Richtfest für blaue Pyramidenbauten
Die beiden Pyramidenbauten bilden den Mittelpunkt des 2800 Quadratmeter großen Wüstengartens, einem Geschenk Seiner Hoheit Scheich Zayed Bin Sultan Al-Nahyan, Herrscher von Abu Dhabi und Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) an den Neuen Botanischen Garten Hamburg.
Anlässlich der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes ließ Seine Exzellenz Mohamed Al-Sayed, stellvertretender Leiter der Privatkanzlei Seiner Hoheit, seine besten Glückwün-sche und seinen tiefen Dank an alle am Bau beteiligten Gewerke ausrichten: an die Ingenieure und Landschaftsarchitekten, Stahl- und Glasbauer, Landschaftsgärtner, Vermesser, Elektriker, Wasserbauer und ganz besonders auch die Mitarbeiter des Botanischen Gartens, ohne deren tatkräftige Unterstützung das Projekt nie denkbar gewesen wäre. Wir spüren die enorme Leidenschaft, die alle beteiligten Partner für diese sicherlich einmalige Herausforderung entwickelt haben.
Zukünftige Gartenstrukturen bereits erkennbar
Schon heute deutlich erkennbar sind die zukünftigen Strukturen des Gartens, der sich grob in zwei Bereiche gliedert: Die eine Hälfte dominiert ursprüngliche Wüstenlandschaft in ihren unterschiedlichen Ausprägungen, die andere von Menschenhand begrünte Kulturlandschaft. Letzere steht exemplarisch für die Möglichkeiten, der weltweit zunehmenden Wüstenbildung entgegen zu wirken.
Die Kulturlandschaft ist durch üppige Pflanzterrassen geprägt. Hier werden schon bald Obstgärten mit Apfel- und Birnbäumen, Blumenbeete, Gemüse- und Kräutergärten auf die landwirtschaftlichen Erfolge der Begrünungsaktivitäten in den VAE verweisen.
Als gliedernde Elemente dienen nicht nur die kniehohen Sandsteinmauern, sondern auch ein lang gestreckter Wasserkanal – der so genannte Falaj. Bereits vor Tausenden von Jahren wurde diese recht einfache Form der Bewässerung genutzt, um der Wüste Meter um Meter fruchtbares Land abzugewinnen. Im Wüstengarten wird der Falaj in einen Wasserkaskade münden.
Auf den zum Teil bereits fertiggestellten Sandstein-Terrassen werden Sitzgelegenheiten die Besucher zum Verweilen einladen.
Didaktischer Anspruch
Die Wahrzeichen des Gartens – die beiden Pyramidenbauten – werden Wechselausstellungen zum Thema Wüstenausbreitung und -bekämpfung beherbergen. Hier wird der Besucher erfahren, wie falsche Nutzungsformen zur Degradation und zu Wüstenwachstum führen, aber auch Lösungen für eine nachhaltige Nutzung und für eine Wiederbelebung der natürlichen Ressourcen kennenlernen.
Eröffnung des Gartens im September
Der Wüstengarten soll im September fertig gestellt sein. Dann heißt es Ahlan wa Sahlan – Herzlich Willkommen – im Wüstengarten Klein Flottbek!
Hintergrundinformation
Die Pyramidenbauten und zahlreiche Pflanzen stammen aus dem ehemaligen Nationengarten der Vereinigten Arabischen Emirate, der eine der Hauptattraktionen auf der Internationalen Gartenbauausstellung IGA Rostock 2003 darstellte. Insgesamt finden über 30 Großpflanzen – darunter kostbare Dattelpalmen und Olivensträucher – in Klein Flottbek ein neues Zuhause.
Das Wüstengarten-Konzept der Universität Hamburg – entwickelt von einem Expertenkreis rund um Professor Dr. Jürgens, Leiter des Zentrums für Trockengebietsforschung (Drylands Research Center) am Biozentrum Klein Flottbek, und Dr. Carsten Schirarend, wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens Klein Flottbek, hatte sich Ende 2003 gegen eine Vielzahl von Bewerbungen durchgesetzt. Professor Dr. Jörg Ziegenspeck von der Universität Lüneburg hatte den Kontakt zwischen der damals beauftragten Agentur und der Universität Hamburg hergestellt.
Für Rückfragen:
Dr. Carsten Schirarend, Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens
Tel.: (040) 428 16-516
E-Mail: Schirarend"AT"botanik.uni-hamburg.de
Stefan Rust, Kustos des Botanischen Gartens
Tel.: (040) 428 16-471
E-Mail: fb6a076"AT"botanik.uni-hamburg.de
Botanischer Garten der Universität Hamburg
Hesten 10, 22609 Hamburg
Fax: (040) 428 16-489