29. Juni 2004
Wissenschaft und Antiziganismus
Konferenz / Workshop in der Universität Hamburg,
Edmund-Siemers-Allee 1 Flügel West
3. und 4. Juli 2004
Durch die vergangenen Jahrhunderte hat sich das Bild der Mehrheitsbevölkerung den Roma gegenüber nicht positiv geändert. Roma leiden bis heute unter Rassismus und Diskriminierung in ganz Europa. Heute leben 12-15 Millionen Roma in Europa zum größten Teil unter Umständen wie in der Dritten Welt.
Der Antiziganismus scheint ein europäischer, nicht hinterfragter Verhaltenskodex zu sein, der ideologisch fest verankert ist. Er schafft für Roma und Sinti eine Böse Realität im heutigen Europa. Im Unterschied zum öffentlich geächteten Antisemitismus ist der Antiziganismus im öffentlichen Bewusstsein weiterhin manifest präsent.
Seit der philosophischen Aufklärung bis in die neueste Zeit waren Wissenschaftler und wissenschaftliche Einrichtungen in der theoretischen Forschung, aber auch in der praktischen Umsetzung an der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Menschen aus der Sinti- und Roma-Minderheit maßgeblich beteiligt. Waren diese Zigeunerforscher nur ein Geschlecht erfinderischer Zwerge, die für alles gemietet werden können (Bert Brecht) oder lag/liegt es an der Art des wissenschaftlichen Denkens, dem es gleich ist, ob man über Insekten oder Menschen forscht? Fehlt dem wissenschaftlichen Denken die ethische Verantwortung?
Die Konferenz und der Workshop sollen dabei helfen, diese Problematik zu klären und die Mehrheitsbevölkerung zu sensibilisieren.
Im besonderen soll diese Veranstaltung den Weg bereiten für eine Ringvorlesung an der Hamburger Universität und auch Studenten dazu veranlassen, in der Roma- und Sinti-Forschung völlig neue Wege zu gehen.
Der Fachbereich Erziehungswissenschaft, die Rom und Cinti Union e.V. und die RomNews Society haben es geschafft, dieses sehr komplexe Thema durch Redner und Themenschwerpunkte zur Diskussion zu stellen.
Folgende Redner konnten für die Konferenz gewonnen werden:
- Prof. Dr. Wolfgang Wippermann – Freie Universität Berlin
- Prof. Dr. Wilhelm Solms – Phillips Universität Marburg
- Dr. Wilhelm Dressler – Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg
- Prof. Dr. Fritz M. Kath (em.) – Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg
- Rudko Kawczysnki – Rom und Cinti Union e.V. Hamburg
- Marko D. Knudsen – RomNews Society, Rom und Cinti Union e.V. Hamburg
- Sinnikka Teskinnen – Join Project Helsinki / Finnland
- Anne Moroney – Access Ireland – Dublin / Irland.
Für Rückfragen: Dr. Wilhelm Dreßler, Tel.: 040 / 513 37 01