1. April 2004
Scharfe Verurteilung im Akademischen Senat
Auf der heutigen AS-Sitzung haben die Mitglieder des höchsten Selbstverwaltungsgremiums der Universität Hamburg mit großer Empörung auf die Hitler-Collagen reagiert, die heute morgen im Raum 0029 im von-Melle-Park 5 öffentlich aushingen. In Fotomontagen war Universitätspräsident Dr. Jürgen Lüthje auf den Collagen u.a. abgebildet als NS-Diktator und mit Hitler-Gruß in nationalsozialistischer Uniform dargestellt. Der Raum 0029 war dem Streikkomitee von der Universitätsleitung im Zusammenhang mit den studentischen Protesten gegen die Hochschulpolitik und -reformen zur Verfügung gestellt worden. Das Streikkomitee weist jede Verantwortung für den Vorfall zurück.
Mit einem förmlichen Beschluss verurteilten die AS-Mitglieder die Urheber der Collagen auf das schärfste und riefen dazu auf, zu einem fairen und sachlichen Dialog über die Hochschulreformen zurückzukehren.
Der AS-Beschluss vom 01.04. 2004 im Wortlaut:
"Der Akademische Senat verurteilt auf das schärfste die im Raum 0029 VMP 5 öffentlich ausgehängten Hitler-Collagen, die den Präsidenten der Universität Hamburg, Dr. Jürgen Lüthje, als NS-Diktator darstellen und verunglimpfen. Mit dieser perfiden Kampagne verstoßen die Urheber der Collagen nicht nur in geschmackloser Weise gegen alle in der Universität akzeptierten Vereinbarungen, dem Protest gegen die Hochschul- und Reformpolitik auf sachlicher Grundlage und in angemessener Form Ausdruck zu verleihen. Sie verlassen damit zugleich die Basis der Werte von Toleranz und fairem Dialog, zu denen sich die Universität Hamburg und der Akademische Senat im Leitbild der Universität bekennen.
Die Hitler-Collagen zielen nicht nur in verabscheuungswürdiger Weise auf eine Verunglimpfung des Universitätspräsidenten und seines Amtes, sondern stellen zugleich eine nicht hinzunehmende Verharmlosung der grausamen Verbrechen des Nationalsozialismus dar.
Der Akademische Senat unterstützt den Universitätspräsidenten bei der scharfen Verurteilung der Verunglimpfung."