Podcast zum Urknall„Vielleicht sind wir alle aus einer Quantenfluktuation entstanden“
11. Oktober 2022, von Christina Krätzig
Die Universität Hamburg ist an einer Ausstellung zum Urknall und zum Ursprung des Universums beteiligt, die am 25. Oktober 2022 im Museum der Arbeit eröffnet wird. Warum sich ein Besuch lohnt und wie unser Universum vor knapp 14 Milliarden Jahren entstanden sein könnte, erklärt die Physikerin Gudrid Moortgat-Pick im Podcast Wissenswelle.
Es ist schwer vorstellbar, aber vor dem Urknall gab es weder Raum noch Zeit. Was vor dem „Big Bang“ war, wissen wir ebenso wenig wie die Gründe, warum es vor knapp 14 Milliarden Jahren zu diesem kosmischen Ereignis gekommen ist.
„Vielleicht hat eine Quantenfluktuation stattgefunden, also ein spontanes Auftreten von Teilchen im Nichts. Das ist eine mögliche physikalische Erklärung“, sagt die Physikerin Prof. Dr. Moortgat-Pick, die am Exzellenzcluster „Quantum Universe“ der Universität Hamburg forscht. Sie fügt hinzu: „An diese Stelle könnte man auch Gott setzen. Da habe ich nichts gegen einzuwenden.“
Gesichert ist: Elementarteilchen, Atome und Moleküle haben sich erst nach dem Urknall gebildet – wie auch die aus ihnen bestehenden Sterne, Sonnen und Galaxien. Deren Beobachtung hat Astronominnen und Astronomen im vergangenen Jahrhundert erstmals auf die Idee gebracht, dass alle Materie einmal in einem winzigen Punkt zusammengeballt gewesen sein muss. „Beobachtungen mit Teleskopen zeigen: Bis heute dehnt sich das Universum aus. Wenn man diese Bewegung zurück rechnet, landet man beim Urknall“, so die theoretische Physikerin Gudrid Moortgat-Pick.
Allerdings landet man auch bei vielen offenen Fragen. Denn eigentlich müssten sich die Himmelskörper aufgrund ihrer Masse anziehen; voneinander fortstreben dürften sie nicht. Hier wirkt eine Kraft, die Physikerinnen und Physiker bislang nicht erklären können. Sie nennen sie Dunkle Energie.
Über die Dunkle Energie und weitere rätselhafte Phänomene geht es im Podcast und in der Ausstellung „Wie alles begann“. Hier können Besucherinnen und Besucher die Entwicklung des Universums ebenso verfolgen wie die fortschreitenden Erkenntnisse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die dessen Entstehung erforschen. Sie können Protonen-Fußball spielen, ihre Muskelkraft bei der Trennung von Quarks in Atomkernen testen oder die Sichtweise von norddeutschen Kunstschaffenden auf die Unendlichkeit des Weltalls erleben.
Informationen zur Ausstellung
Die Ausstellung „Wie alles begann: Von Galaxien, Quarks und Kollisionen“ ist vom 26.10.2022 bis zum 10.04.2023 im Museum der Arbeit zu sehen. Das Begleitprogramm zur Ausstellung richtet sich auch an Kinder und Jugendliche.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Exzellenzclusters „Quantum Universe“ der Universität Hamburg, des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY und des Museums der Arbeit. Sie wird durch die Joachim Herz-Stiftung und durch die Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke gefördert.
Wissenswelle – Podcast der Universität Hamburg
Wissenswelle ist der Podcast der Universität Hamburg. In ausführlichen Gesprächen erzählen Forscherinnen und Forscher aus ihrer Arbeit und geben einen Blick hinter die Kulissen der Wissenschaft.
Der Podcast besteht aus einer Reihe von regelmäßig erscheinenden Audio-Sendungen, die kostenslos angehört und abonniert werden können. Alle Gespräche können über einen Audio-Player auf der Newsroom-Seite der Universität Hamburg abgespielt und heruntergeladen werden. Mit Hilfe eines Podcast-Clients kann der Podcast auch abonniert und unterwegs gehört werden. Neue Episoden werden dann automatisch angezeigt.