Personalia Juli 2020
22. Juli 2020, von Online-Dienste
Foto: UHH/Denstorf
Überblick über Personalia an der Universität Hamburg
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
Frau PD Dr. Ina Christin MEIER, Universität Göttingen, hat einen Ruf, W3 für „Funktionelle Waldökologie“, an die Universität Hamburg angenommen. Dienstbeginn ist voraussichtlich am 01.10.2020.
Professuren nach § 17 HmbHG
Frau PD Dr. Kirsten HEINSOHN wurde durch postalischen Zugang der Urkunde am 18.06.2020 die akademische Bezeichnung „Professorin“ verliehen.
Herr PD Dr. med. Michael RINK wurde durch postalischen Zugang der Urkunde am 18.06.2020 die akademische Bezeichnung „Professor“ verliehen.
Frau Renate SINGH, seit 01.01.1999 an der Universität Hamburg beschäftigt, zuletzt in der Funktion einer Büchereiangestellten in der Fakultät für Erziehungswissenschaft in der Martha-Muchow-Bibliothek tätig, tritt am 01.09.2020 in den Ruhestand.
Herr Dirk CLAUS, seit dem 01.02.1974 an der Universität Hamburg beschäftigt, zuletzt als Chemielaborant am FB Chemie in der Abteilung Lebensmittelchemie tätig, tritt mit Ablauf des 31.05.2020 in den Ruhestand.
Herr Prof. Dr. Jan LOUIS, seit 01.10.1996 im öffentlichen Dienst und seit 01.01.2003 an der Universität Hamburg tätig, zuletzt als Vizepräsident der Universität Hamburg, begeht am 01.07.2020 das 25-jährige Dienstjubiläum.
Die Universität trauert um
Prof. Dr. Peter E. Toschek
* 18.04.1933
† 25.06.2020
Am 25. Juni 2020 verstarb unser allseits geschätzter Emeritus Prof. Dr. Peter E. Toschek im Alter von 87 Jahren.
Peter E. Toschek studierte Physik an der Universität Göttingen und an der Universität Bonn, wo er 1961 mit einer Dissertation zur Streuung von Galliumatomen in definierten Zeeman-Zuständen an Argon und Helium promovierte. Zwei Jahre später gründete er als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Angewandte Physik der Universität Heidelberg die erste deutsche Forschungsgruppe für Laser-Spektroskopie. Diesem Arbeitskreis schloss sich bald auch der spätere Nobelpreisträger Theodor Wolfgang Hänsch an. 1968 habilitierte Peter E. Toschek sich und wurde 1972 Professor in Heidelberg. Im Jahr 1981 wurde er als C4-Professor an den Fachbereich Physik der Universität Hamburg berufen, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1998 tätig war. Zusammen mit Günter Huber gründete er 1989/1991 das Institut für Laserphysik.
Peter E. Toschek befasste sich mit Atomphysik, Quantenoptik und der Physik des Lasers. Er gilt als einer der Pioniere der Laser-Spektroskopie. Ihm und seinem Team gelang im Jahr 1980 erstmalig die Darstellung eines einzelnen gespeicherten und gekühlten Ions, 1986 zeigten sie die Existenz von Bohr's „Quantensprüngen“ und im Jahre 2000 wiesen sie das Quanten-Zeno-Paradox nach.
Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1998 blieb Peter E. Toschek am Institut für Laserphysik wissenschaftlich aktiv und kam regelmäßig ins Büro.
Sein bis zuletzt stets sehr wacher Geist und seine unermesslichen Erfahrungen, von denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs sowie die Studierenden stets profitiert haben, werden uns sehr fehlen.
Fachbereich Physik
Die Universität trauert um
Prof. Dr. Hans Bodo Hirschleber
* 1934
† 22.05.2020
Am 22.05.2020 verstarb der Geophysiker Prof. Dr. Hans Bodo Hirschleber im Alter von 86 Jahren. Nach dem Geophysikstudium an der TU Clausthal fand er eine Anstellung als Akademischer Rat an der Universität Hamburg, wo er 1975 promovierte. 1984 wurde er an der Universität Hamburg zum Professor ernannt und leitete fortan bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1996 die Abteilung Reflexionsseismik. Gemäß der damaligen Orientierung des Instituts auf marine Geophysik konzentrierten sich seine wissenschaftlichen Aktivitäten im Wesentlichen auf die Akquisition, Auswertung und Interpretation mariner seismischer Daten.
Hans Bodo Hirschleber hat an einer Vielzahl mariner Schiffsexpeditionen teilgenommen, von denen er einige als Fahrleiter absolvierte. Unterschiedliche Forschungsschiffe führten ihn zu Erkundungen nach z.B. Westafrika, in die Nordsee, Skagerrak und Kattegat. Mit der neuen Meteor leitete er unter Beteiligung von Wissenschaftlern der Universität Bergen und des Bundesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe eine Expedition ins Lofotenbecken. Zusammen mit Wissenschaftlern der Universitäten München und Bochum führte er geophysikalische Untersuchungen im Bereich des Mediterranen Rückens erfolgreich durch, wobei die Ergebnisse dieser Ausfahrt die Grundlage für Tiefbohrungen in diesem Bereich lieferten.
Zu den großen Errungenschaften seiner Tätigkeit am Institut für Geophysik gehört die Beschaffung von umfangreicher Hardware zur Akquisition mariner reflexionsseismischer Daten. Der von Bodo Hirschleber eingeworbene Gerätepark repräsentierte in diesem Bereich den „state of the art“ dieser Zeit und umfasste neben einem 2400 m langem Streamer, Airguns und Sleeveguns sowie Elektronik zur Datenaufnahme auch vier Kompressoren, zum Betreiben der Guns.
Hans Bodo Hirschleber war von 1985 bis 1986 stellvertretender Institutsdirektor und von 1986 bis 1990 Institutsdirektor am Institut für Geophysik der Universität Hamburg. Die Betreuung und Unterrichtung von Studierenden war ihm eine Herzensangelegenheit, der er sich mit Hingabe und viel Einsatz widmete. Dieser Einsatz wurde von Studierenden sowie Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen geschätzt. Wir werden Bodo Hirschleber nicht nur als geschätzten Lehrer und Wissenschaftler in Erinnerung behalten, denn gerade in schwierigen Zeiten hat er sich durch seine Kompromissfähigkeit und seine besonne ausgleichende Art für das Institut als Fels in der Brandung erwiesen und damit eine Mentalität geprägt, die weit nach seinem Ruhestand Spuren im Institut hinterlassen hat. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. Hans Bodo Hirschleber hinterlässt seine Frau, zwei Söhne und drei Enkelkinder.
Dr. Ali Dehghani, Prof. Dr. Matthias Hort und Prof. Dr. Dirk Gajewski vom Institut für Geophysik