Personalia November 2017
15. November 2017, von Online-Dienste
Foto: UHH/Denstorf
Überblick über Personalia an der Universität Hamburg
Fakultät für Rechtswissenschaft
Prof. Dr. Anne van Aaken, Universität St. Gallen, tritt zum 01.08.2018 die Stelle Universitätsprofessorin W3 für „Law and Economics, Rechtstheorie, Völker- und Europarecht“ in der Fakultät für Rechtswissenschaft an.
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
PD Dr. Katharina Manderscheid, Universität Luzern, tritt zum 01.01.2018 die Stelle Universitätsprofessorin W3 für „Soziologie, insbesondere Lebensführung und Nachhaltigkeit“ in der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an.
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
Dr. Martin Siebenborn, Universität Trier, tritt zum 01.02.2018 die Stelle Juniorprofessor W1 für „Optimierung und Approximation“ in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften an.
Fakultät für Betriebswirtschaft
Associate Prof. Dr. Petra Steinorth, St. John's University (New York), tritt zum 01.02.2018 die Stelle Universitätsprofessorin W3 für „Risikomanagement und Versicherung“ in der Fakultät für Betriebswirtschaft an.
--- Der Redaktion wurden keine Meldungen bekannt. ---
Prof. Dr. Leonie DRESCHLER-FISCHER, seit dem 16.12.1977 an der Universität Hamburg tätig, zuletzt in der Funktion einer Universitätsprofessorin in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, begeht am 16.12.2017 das 40-jährige Dienstjubiläum.
Dr. Monika KÖRS, seit dem 01.12.1992 im öffentlichen Dienst tätig, zuletzt in der Funktion einer Akademischen Rätin im Chemischen Untersuchungsamt, begeht am 01.12.2017 das 25-jährige Dienstjubiläum.
Eva LANDMANN, seit dem 01.07.1991 an der Universität Hamburg tätig, zuletzt im Kunstgeschichtlichen Seminar, begeht am 24.11.2017 das 25-jährige Dienstjubiläum.
Prof. Dr. Marianne NOLTE, seit dem 01.08.1975 im öffentlichen Dienst tätig, zuletzt in der Funktion einer Universitätsprofessorin in der Fakultät für Erziehungswissenschaft, begeht am 08.12.2017 das 40-jährige Dienstjubiläum.
Volker UMLAND, seit dem 29.12.1992 im öffentlichen Dienst tätig, zuletzt in der Funktion eines Feinwerktechnikers in der Feinmechanischen Werkstatt des Meteorologischen Instituts, begeht am 29.12.2017 das 25-jährige Dienstjubiläum.
Die Universität Hamburg trauert um
Prof. Dr. Gerhard Sellin
* 5. Oktober 1943
† 13. September 2017
Der Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg und das Institut für Neues Testament trauern um Prof. Dr. Gerhard Sellin, ihren langjährigen Professor für Neues Testament. Er verstarb am 13. September 2017 nach langer Krankheit im Kreis seiner Familie im Alter von fast 74 Jahren.
Gerhard Sellin, in Ratzeburg in ein Pfarrhaus geboren, studierte Evangelische Theologie in Hamburg, Heidelberg und Kiel. In Münster, wo er nach dem Ersten Theologischen Examen als Assistent wirkte, wurde er 1973 promoviert mit Studien zu den großen Gleichniserzählungen des Lukas-Sonderguts. 1981 habilitierte er sich dort mit einer Arbeit über Der tote Adam und der belebende Geist, die 1986 veröffentlicht wurde unter dem Titel Der Streit um die Auferstehung der Toten. Eine religionsgeschichtliche und exegetische Untersuchung von 1 Korinther 15 (FRLANT 138). Gerhard Sellin begann seine Lehrtätigkeit als Professor für Neues Testament an der Universität Oldenburg. Von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2009 wirkte er als Professor für Neues Testament und spätantike Religionsgeschichte am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg. 2008 legte er seine bedeutende Kommentierung des Epheserbriefs vor: Der Brief an die Epheser (KEK 8), Göttingen 2008. Zwei Sammlungen seiner wichtigen Aufsätze wurden durch Dieter Sänger herausgegeben: Studien zu Paulus und zum Epheserbrief, Göttingen 2009, und Allegorie – Metapher – Mythos – Schrift. Beiträge zur religiösen Sprache im Neuen Testament und in seiner Umwelt, Göttingen 2011.
Die Titel seiner Werke zeigen die Schwerpunkte seiner Arbeit: Die Gleichniserzählungen und die Adaption literaturwissenschaftlicher Fragestellungen für die Exegese sowie die Paulusbriefe und ihr situativer und religionsgeschichtlicher Zusammenhang. Als Experte für Philo von Alexandrien und die antike Religionsgeschichte gelang es Gerhard Sellin, die jüdisch-hellenistischen Hintergründe des Epheserbriefs aufzuzeigen, wie er ähnliches Denken auch in der korinthischen Gemeinde vermutet hatte. Bei alledem war Sellin nicht nur ein exakter Philologe des Griechischen und profunder Kenner der antiken jüdischen und paganen Literatur. Er besaß besonderen Sinn für Lyrik und Sprachwitz und er dichtete selbst sprachspielerisch. Seine Gedichte wurden gleichfalls veröffentlicht, etwa unter dem Titel „Klopfkopf“ (1981).
Wer das Glück hatte, Gerhard Sellin persönlich zu kennen, hat ihn geschätzt: Freundlich, warmherzig, oft zu einem Scherz aufgelegt. Durch seine Arbeiten zum Neuen Testament, seiner Sprache und Welt wird er uns in guter Erinnerung bleiben.
Der Fachbereich Evangelische Theologie und das Institut für Neues Testament gedenken seines verstorbenen Professors Gerhard Sellins mit Wehmut und großer Dankbarkeit.
Prof. Dr. Barbara Müller (Sprecherin des Fachbereichs)
Prof. Dr. Martina Böhm
Prof. Dr. Christine Gerber
Auszeichnungen
DAAD-Preis 2017 für engagierte Lehramts-Studentin
Ihr Großvater war ihr Vorbild – und auch ein Grund, warum sie Lehrerin werden wollte: Sinem Seda Ory studiert im Master auf Lehramt für Gymnasien an der Universität Hamburg. Für ihr Engagement erhielt die aus der Türkei stammende Studentin bei der Immatrikulationsfeier 2017den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) 2017.
Sinem Seda Ory kam 2010 für ihr Studium aus Istanbul nach Deutschland. Nachdem sie in Istanbul bereits einen Abschluss in Mathematik erreicht hatte, folgte an der Universität Hamburg das Bachelor-Studium für das „Lehramt an Gymnasien“ mit der Fächerkombination Mathematik und Englisch. „In beiden Studiengängen hat Frau Ory sehr gute Leistungen erbracht und zählt zu den besten zehn Prozent der Studierenden“, sagte Dr. Sarah McMonagle vom Arbeitsbereich „Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft“ bei der Verleihung des Preises bei der Immatrikulationsfeier 2017. „Frau Ory besitzt eine besondere Ausstrahlung der Neugierde und Verlässlichkeit und eine ausgezeichnete Auffassungsgabe.
Ehrenamtliche Nachhilfe an Stadtteilschule
Geehrt wurde die Sinem Sedam Ory aber nicht nur für ihre Leistungen im Studium, sondern auch für ihr soziales Engagement: Nach ihrem Schulpraktikum an einer Hamburger Stadtteilschule betreute sie dort ehrenamtlich Kinder, die aus Bulgarien kamen und bulgarische und türkische, aber keine deutschen Sprachkenntnisse besaßen. Vorbild für dieses Engagement war auch ihr Großvater aus der Türkei: „Er war der Sohn eines Bauern und seine Familie sehr arm. Er musste jeden Tag lange Zeit zu Fuß laufen, um überhaupt zur Schule gehen zu können“, erzählt Ory. „Er hat es unter diesen Umständen geschafft, Lehrer zu sein und hat viele Kinder gefördert, die keine Chancengleichheit mit den Kindern in den großen Städten haben. Darum will ich auch Kinder und Jugendliche fördern, die in ihrem Leben nicht mit den gleichen Chancen anfangen wie andere Kinder“, so Ory.
Die Arbeit habe der Studentin großen Spaß gemacht: „Ich hatte das Gefühl, den Schülerinnen und Schülern wirklich helfen zu können.“ Dass Ory selbst aus dem Ausland stammt, war hilfreich: „Zum Beispiel konnte ich gut mit dem Code-Switching der Kinder umgehen, weil ich es von mir selbst kenne: Wenn ich emotional werde, wechsle ich in meine Heimatsprache.“
Parallel zu ihrem Studium arbeitete Ory auch als studentische Mitarbeiterin an vier Forschungsprojekten im Arbeitsbereich „Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft“. Dort half sie bei der Auswertung von Untersuchungen, die sich mit Sprachkenntnissen von deutsch-türkisch bilingualen Schülerinnen und Schülern befassten.
„Eine Sprache, ein Mensch. Zwei Sprachen, zwei Menschen“
Mehrsprachigkeit und Interkulturalität sind für Sinem Seda Ory wichtige Themen: „Durch eine Sprache lernt man eine Kultur und ihre Menschen kennen“, findet sie. „Im Türkischen gibt es dazu ein passendes Sprichwort: „Eine Sprache, ein Mensch. Zwei Sprachen, zwei Menschen.” Bei ihr zuhause wird deshalb auch in vier Sprachen kommuniziert: Türkisch, Französisch, Deutsch und Englisch. „Die türkische Sprache ist für mich ein Stück Heimat – und ich möchte, dass meine Tochter diese Heimat kennenlernt.“ Das gleiche gelte für die französische Sprache – denn ihr Mann stammt aus Frankreich. Vor kurzem hat das Paar Nachwuchs bekommen, deshalb plant Ory, sich dieses Semester um ihre Tochter zu kümmern und im kommenden Sommersemester 2018 ihre Master-Arbeit abzuschließen. Ihr Thema: Der Sprachtransfer von mehrsprachigen Kindern zwischen zwei Sprachen.