Stärkung der Zusammenarbeit bei Infektions- und KlimaforschungVizepräsident Böhmann nimmt an Delegationsreise nach Ghana teil
4. Oktober 2024, von Newsroom-Redaktion
Foto: UHH/Höhne
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank reist am 2. Oktober 2024 zusammen mit einer Hamburger Wissenschaftsdelegation nach Ghana. Ziel der Reise ist es, die Forschungskooperationen zu dem westafrikanischen Land weiter auszubauen, insbesondere in den Bereichen Infektions-, Klima- und Demokratieforschung. Mit dabei sind Prof. Dr. Tilo Böhmann (Vizepräsident für Forschung), Prof. Dr. Telse Iwers (Prodekanin der Fakultät für Erziehungswissenschaft), Prof. Dr. Marylyn Addo (UKE) und Dr. Kerstin Jantke (Exzellenzcluster CLICCS).
Geplant sind Termine mit der ghanaischen Wissenschaftsministerin, dem Gesundheitsminister, mit dem Institut für Tropenmedizin (KCCR), dem westafrikanischen Forschungszentrum für Klimawandel (WASCAL) sowie den führenden Universitäten Ghanas. Darüber hinaus sollen in Kumasi und Accra Gespräche zu den Themen Fachkräftemangel, Innovationspolitik und Fragen der Gleichstellung stattfinden, u. a. mit Startups, Gründerinnen und zivilgesellschaftlichen Akteuren.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank wird von einer zehnköpfigen Wissenschaftsdelegation begleitet, u. a. von Prof. Dr. Marylyn Addo, Gründungsdirektorin des Instituts für Infektionsforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Prof. Dr. Andreas Timm-Giel, Präsident der TU Hamburg, und Prof. Dr. Jürgen May, Leiter des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern von Hamburgs Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Der Besuch des Forschungs- und Ausbildungsinstituts KCCR betont die langjährige Kooperation zwischen dem BNITM mit dem ghanaischen Gesundheitsministerium an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) in Kumasi. Grundlage der engen Zusammenarbeit in der Infektionsforschung bildet ein Staatsvertrag mit der Freien und Hansestadt Hamburg.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Ghana ist für Deutschland ein zentraler Akteur in Westafrika und nimmt als gefestigte Demokratie eine Vorbildfunktion in einer politisch instabilen Region ein. Nur in internationaler Zusammenarbeit können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit – vom Klimawandel über Demokratiestärkung bis zur globalen Gesundheit – bewältigen. Hamburg ist in den Feldern der Klima- und Infektionsforschung weltweit spitze und Ghana dabei ein wichtiger Partner. Die Delegationsreise bietet die Möglichkeit, persönlich Erfahrungen auszutauschen, bestehende Kooperationen auszubauen sowie neue Felder für die Zusammenarbeit zu identifizieren.“
In Kumasi besucht die Delegation das Kumasi Centre for Collaborative Research in Collaborative Medicine (KCCR), ein zentraler Kooperationspartner des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts. Weitere Gespräche führt die Delegation an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST). Im Mittelpunkt der Gespräche stehen der One-Health-Ansatz, die gemeinsame Forschung im Bereich der Infektions- und Tropenmedizin sowie Malaria- und globale Gesundheitsforschung.
In der ghanaischen Hauptstadt Accra tauscht sich Senatorin Fegebank mit Regierungsvertreterinnen und -vertretern zum Ausbau der wissenschaftlichen Kooperationen aus. Darüber hinaus trifft die Delegation zentrale wissenschaftliche Partnereinrichtungen der Hamburger Wissenschaft. Im Zentrum stehen dabei u. a. der Austausch mit dem West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use (WASCAL) zu Perspektiven der internationalen Klimaforschung sowie mit dem Maria Sibylla Merian Institute for Advanced Studies in Africa (MIASA) der University of Ghana zu den Herausforderungen der Demokratieforschung.
WASCAL leistet als zentrale Einrichtung für 14 westafrikanische Staaten nicht nur einen bedeutenden Beitrag zur internationalen Klimaforschung, sondern stellt auch Klima- und Umweltdienstleitungen bereit und berät die Politik zu innovativen Lösungen für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft.
MIASA und das Hamburger German Institute for Global and Area Studies (GIGA) werden im Zuge der Delegation die publizistische Kooperation vertiefen, dazu gehört das wissenschaftliche Journal „Africa Spectrum“, das aktuell laut Social Science Citation Index höchstgerankte Journal im Bereich afrikanischer Studien.
Mit Hochschullehrenden und Studierenden tauscht sich die Delegation zu den Herausforderungen des Fachkräftemangels und der Lehramtsausbildung aus. Die Universität Hamburg, die University of Education, Winneba (Ghana) und die University of North Carolina at Chapel Hill (USA) unterhalten ein „Tricontinental Teacher Training“. Das Programm fördert die Professionalisierung angehender Lehrkräfte und bietet ihnen Auslandsaufenthalte in Hamburg, Winneba und Chapel Hill, um Unterrichtserfahrungen in einem multikulturellen Umfeld zu sammeln.
Bei einem Treffen mit Gründerinnen aus Ghana und AiDiA, dem afrodeutschen Startup Pitch aus Hamburg, tauschen sich Frauen über ihre innovativen Unternehmensideen aus und besuchen spannende Start-ups.
Mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft sowie dem Deutschen Botschafter in Ghana tauscht sich Senatorin Fegebank zu Fragen der Gleichstellung und Menschenrechtslage im Land aus.
Zudem ist die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der TU Hamburg und der University of Cape Coast im Bereich Studierendenaustausch vorgesehen.