Stärkere VernetzungZukunft der Forschung zu Hamburgs postkolonialer Vergangenheit
12. Juli 2024, von Newsroom-Redaktion
Foto: UHH/Schell
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen der postkolonialen Vergangenheit Hamburgs spielt an der Universität Hamburg eine wichtige Rolle, nicht zuletzt aufgrund ihrer Geschichte und engen Verbindung mit dem Hamburgischen Kolonialinstitut.
In diesem Zusammenhang untersucht seit 2014 die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die frühe Globalisierung“ die Verbindungen und Nachwirkungen des Kolonialismus in Hamburg, in Deutschland und in den ehemaligen Kolonien, um eine wirksame Erinnerungskultur zu erschaffen.
Die Forschungsprogrammatik zur „(post-)kolonialen Vergangenheit" wird derzeit an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg weiterentwickelt. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich „Globale Geschichte", in dem das Forschungsgebiet derzeit angesiedelt ist, sowie mit dem Arbeitsbereich „Public History" und der Forschungsstelle für Zeitgeschichte.
Das Thema wurde auch in der Sitzung des Wissenschaftsausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft am 12. Juli 2024 diskutiert, in der ein Beschluss zur weiteren Unterstützung der Bestrebungen der Universität Hamburg in diesem Kontext gefasst wurde.
Gemeinsames Ziel ist es, die Forschung zur (post-)kolonialen Vergangenheit Hamburgs auszubauen. Es soll anhand übergreifender Forschungsfragen ein interdisziplinär breit angelegtes Profil geschaffen werden, das wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz sowie eine Anschlussfähigkeit für Forschende anderer Disziplinen sichtbar aufweist. Dazu sollen nationale und internationale Fördermittel für den Aufbau einer Profilinitiative „(Post)koloniale Ordnungen“ eingeworben werden sowie gegenüber der Bundesregierung für die Umsetzung eines Lern-, Forschungs- und Erinnerungsorts zu Kolonialismus mit Schwerpunkt in Hamburg geworben werden.
Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg: „Wir bedanken uns bei der Hamburger Bürgerschaft und bei der Wissenschaftsbehörde für das wichtige Signal und die Unterstützung. Für uns als Exzellenzuniversität Hamburg hat das Thema (post-)koloniale Vergangenheit eine zentrale Bedeutung. Die wissenschaftliche Vernetzung und die angestrebte Initiative in der Fakultät für Geisteswissenschaften stärken die Wirkung der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ und sind ein gutes Beispiel für die Öffnung zur Gesellschaft und für den Wissenstransfer der Universität.“
Prof. Dr. Silke Segler-Meßner, Dekanin der Fakultät für Geisteswissenschaften: „Die Zukunft der Forschung zu Hamburgs postkolonialer Vergangenheit ist uns ein besonders Anliegen. Um das volle Potenzial dieses Forschungsfeldes auszuschöpfen, streben wir eine noch stärkere interdisziplinäre Vernetzung und Integration in die Forschungslandschaft unserer Universität an. Der Aufbau einer Profilinitiative „(Post)koloniale Ordnungen" und die Entwicklung eines Verbundvorhabens, das Expertinnen und Experten produktiv miteinander vernetzt, soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“