Bund finanziert modernes Zuhause für exzellente PhysikGemeinsame Wissenschaftskonferenz beschließt Förderung für geplanten Forschungsneubau HAFUN
12. Juli 2024, von Newsroom-Redaktion
Foto: C.F. Møller Architects
Mit dem heutigen Beschluss hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die am Freitag in Hamburg zusammengekommen ist, die Empfehlungen des Wissenschaftsrats für die Förderung von Forschungsbauten bestätigt. Damit steht die Voraussetzung für die Bundesmitfinanzierung des von Hamburg beantragten Vorhabens „Hamburg Fundamental Interactions Laboraty (HAFUN)“. Der Wissenschaftsrat hatte den Forschungsbau der Physik, der in der Science City Hamburg Bahrenfeld entstehen soll, zuvor als hervorragend bewertet.
Das integrierte Forschungskonzept des erfahrenen, international vernetzten Teams zu Experimenten an Teilchenbeschleunigern, Experimenten zur Astroteilchenphysik und Dunklen Materie sowie zu Gravitationswellen und dem Einsatz intelligenter Algorithmen überzeugte die Gutachterinnen und Gutachter des Wissenschaftsrats. Dieser Erfolg stärkt den Forschungsschwerpunkt der Physik der Universität Hamburg mit seinen Exzellenzclustern in der Science City Hamburg Bahrenfeld. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt für den Forschungsneubau HAFUN getan.
Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin: „Mit HAFUN entsteht ein weiterer Leuchtturm für die Spitzenforschung in der Science City Hamburg Bahrenfeld, der weit über Hamburg hinaus strahlt. Mit dem Neubau schaffen wir eine weitere herausragende Infrastruktur für kooperatives Forschen und Arbeiten. HAFUN wird dabei die exzellente Physik an der Universität Hamburg weiter stärken und die Top-Rahmenbedingungen für das Exzellenzcluster Quantum Universe ausbauen. Mit dem heutigen Beschluss der GWK sind wir einen großen Schritt auf dem Weg zur Realisierung dieses Zukunftsprojekts vorangekommen. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem Erfolg.“
Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg: „Für unser Exzellenzcluster „Quantum Universe“ wird zur Zeit der Forschungsbau HAFUN (Hamburg Fundamental Interactions Laboratory) geplant, der vom Wissenschaftsrat herausragend bewertet wird. Das HAFUN wird die neue Heimat für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Physik und das neue architektonische Highlight der Science City Hamburg Bahrenfeld. Mit dem Forschungsbau entsteht ein neuer Ankerpunkt der Exzellenzuniversität Hamburg in diesem einmaligen Wissenschaftsquartier. Exzellente Forschung braucht exzellente Forschungsinfrastruktur: Das ist unser Beitrag als Universität, den Wissenschaftsstandort Hamburg als internationale Wissenschaftsmetropole zu stärken.“
Prof. Dr. Dieter Horns, Geschäftsführender Direktor am Institut für Experimentalphysik der Universität Hamburg und Direktor der Quantum Universe Research School: „Mit HAFUN entsteht in Hamburg ein exzellenter Forschungsbau, in dem wir mit innovativen Experimenten grundlegende Fragen der Physik beantworten wollen. Hierzu zählt der Ursprung der Dunklen Materie und Gravitationswellen aus dem sehr jungen Universum sowie die Bedeutung des Higgs-Teilchens. Die speziellen Labore mit in der Gebäudestruktur integrierter Sensorik sind eine ideale Umgebung, um die nächste Generation von Experimenten auch mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz zu entwickeln.“
Hintergrund
HAFUN steht für Hamburg Fundamental Interactions Laboratory. Hier werden zukünftig die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters Quantum Universe der Universität Hamburg arbeiten und forschen. Der Forschungsneubau entsteht in der Science City Hamburg Bahrenfeld in direkter Nachbarschaft zu den bestehenden Physik-Gebäuden der Universität Hamburg: HARBOR und CHYN. So wird exzellente Forschungskompetenz der Physik in der Science City Hamburg Bahrenfeld gebündelt. Das Ziel: Eine enge Vernetzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort, damit diese die Synergien zwischen ihren und benachbarten Forschungsfeldern bestmöglich nutzen können. Zum Team der Forschenden gehören Professorin Erika Garutti, Juniorprofessor Oliver Gerberding sowie die Professoren Johannes Haller, Dieter Horns, Gregor Kasieczka, Konstaninos Nikolopoulos, Peter Schleper und Roman Schnabel.
Auf ca. 6.200 Quadratmetern Nettonutzfläche werden neun Arbeitsgruppen des Fachbereichs Physik der Universität Hamburg forschen. Im Fachbereich Physik bildet der Bereich einen der drei Forschungsschwerpunkte mit insgesamt 18 Professuren. Das Gebäude wird im Auftrag der Wissenschaftsbehörde (BWFGB) von der Sprinkenhof GmbH im Mieter-Vermieter-Modell umgesetzt. Die BWFGB hat für das HAFUN das Verfahren für die Beantragung der Bundesförderung für Forschungsbauten in 2024 angestoßen.
Seit 2007 führt der Wissenschaftsrat im Auftrag von Bund und Ländern das Programm Forschungsbauten durch. Es sieht die Förderung von Investitionsvorhaben vor, die sich durch „exzellente wissenschaftliche Qualität und nationale Bedeutung auszeichnen“. Damit sollen die Voraussetzungen der deutschen Hochschulen für eine erfolgreiche Teilnahme am nationalen und internationalen Wettbewerb in der Forschung verbessert werden. Gefördert werden können aktuell Bauten an Hochschulen mit Investitionskosten von mehr als 5 Mio. Euro, deren Infrastruktur weit überwiegend der Forschung dient. Die Fördermittel werden je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen. Grundlage ist Art. 91 b GG. Die Förderung wird nach einer wettbewerblichen Begutachtung durch den Wissenschaftsrat ausgesprochen.
Exzellenzcluster Quantum Universe
Das Ziel des Exzellenzcluster Quantum Universe ist es, die Zusammenhänge zwischen Masse und Gravitation an der Schnittstelle von Teilchenphysik und Kosmologie zu erforschen, um so ungeklärte Fragen der Kosmologie wie zum Beispiel den Ursprung der Dunklen Materie zu beantworten. Hierzu sind neben theoretischen Arbeiten vor allem auch neuartige Experimente unabdingbar. Das Gebäude HAFUN selbst wird als Messinstrument für die Gravitationswellenforschung und für kosmische Strahlung dienen.
Die Science City Hamburg Bahrenfeld
Mit der Science City Hamburg Bahrenfeld entsteht ein neues Aushängeschild für die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft im Hamburger Westen. In Bahrenfeld bietet sich erstmalig die Gelegenheit, Wohnen, Forschen, Arbeiten und Erholen an einem der spannendsten Orte der kommenden Jahre und Jahrzehnte miteinander zu verbinden: Auf 125 Hektar entsteht ein integrierter Standort – mit Forschungs- und Entwicklungsräumen für mehr als 4.000 Forschende und Lehrende sowie 3.000 Studierende. Zudem soll ein attraktiver neuer Wohnort mit hoher Freizeitqualität in den bestehenden Stadtteil Bahrenfeld eingebunden werden.
Das Zusammenspiel von international konkurrenzfähiger Grundlagenforschung und Technologietransfer verleihen der Entwicklung der Science City Hamburg Bahrenfeld ihren einzigartigen Charakter. Aus der Forschung heraus entstehen wichtige Impulse für die Wirtschaft, etwa durch spannende Start-Ups, die neue Arbeitsplätze schaffen. Ein urbanes Umfeld mit Kultur, Sport und Gastronomie runden das Konzept der Science City Hamburg Bahrenfeld ab und stellen die Weichen für ein lebenswertes und innovatives Quartier der Zukunft.
Die Science City ist das zentrale Beispiel für eine neuartige Stadtentwicklung der Zukunft und ein einmaliges Vorbild, um Wissenschaft, Forschung und Quartiersentwicklung in einen neuen Sinnzusammenhang und Erkenntnisgewinn zu setzen.