Schaugewächshäuser am DammtorDirektor des Loki-Schmidt-Gartens gibt Ausblick auf Sanierung
3. Januar 2024, von Claudia Sewig
Foto: Haas Architekten
Die denkmalgeschützten Schaugewächshäuser am Standort des ehemaligen Botanischen Gartens der Universität Hamburg am Dammtor sind nach mehr als 60 Jahren dringend sanierungsbedürftig. Prof. Dr. Dominik Begerow, Direktor des heutigen Botanischen Gartens der Universität in Klein Flottbek (Loki-Schmidt-Garten), informiert in einem Vortrag am 11. Januar über die geplanten Arbeiten.
Neben der Kultivierung und Erhaltung von heimischen und exotischen Pflanzen für die Forschung und Lehre erfüllt der Botanische Garten vor allem Aufgaben in der Allgemeinbildung und Wissensvermittlung für die breite Bevölkerung. Den Schaugewächshäusern in Planten un Blomen kommen dabei eine besondere Aufgabe zu, denn sie ermöglichen für viele Menschen einen Einblick in verschiedene Klima- und Vegetationszonen. Erbaut wurden sie 1963 zur Internationalen Gartenbauausstellung (IGA), als der Park am Dammtor noch der Standort des Botanischen Gartens der Universität Hamburg war. Heute ist er auf einem mehr als 24 Hektar großen Freigelände in Klein Flottbek beheimatet.
Auf Basis der vielfältigen Anforderungen an die Schaugewächshäuser wurde nun ein zeitgemäßes Nutzungskonzept entwickelt. Die neue Konzeption für die Schaugewächshäuser, die Nachnutzung der Interimsgewächshäuser am Standort Klein Flottbek und das Zusammenspiel zwischen den Standorten werden bei dem Vortrag am 11. Januar 2024 (19 Uhr) ebenso vorgestellt wie die Planungen zum gesamten Sanierungsprozess.
Bauphase voraussichtlich von 2026 bis 2029
Den Zeitplan haben Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Universitätspräsident Prof. Dr. Hauke Heekeren im vergangenen Sommer vorgestellt. Demnach soll der Umzug der Pflanzen im Sommer 2026 erfolgen, die Bauphase der Schaugewächshäuser ist von Herbst 2026 bis Ende 2029 geplant. Die Kosten für die Sanierung der Schaugewächshäuser in Planten un Blomen belaufen sich auf 48 Millionen Euro, der Neubau des Gewächshauses in Klein Flottbek auf 13 Millionen Euro.
Für die Umsetzung stellt die Freie und Hansestadt Hamburg 45 Millionen Euro zur Verfügung, die Universität Hamburg beteiligt sich mit drei Millionen Euro. Die Maßnahmen werden zusätzlich durch Bundesmittel in Höhe von 13 Millionen Euro gefördert. Träger des Projekts sind die Freie und Hansestadt Hamburg, die Universität Hamburg und die ZEIT-Stiftung.
Den aktuellen Einblick in die geplanten Arbeiten gibt Prof. Dr. Dominik Begerow. Er ist vor zwei Jahren von der Ruhr-Universität Bochum nach Hamburg gekommen und ist Direktor des Loki-Schmidt-Gartens. Zudem arbeitet er seit dem 1. August 2022 am Fachbereich Biologie der Universität und lehrt dort am Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie. Der Pilz-Experte hält den Vortrag gemeinsam mit Hans-Helmut Poppendieck, dem ehemaligen Kustos des Botanischen Gartens und des Herbarium Hamburgense.
Vorträge im Botanischen Garten
Immer im Winterhalbjahr, wenn die Führungen im Freiland aussetzen, verkürzt das Team des Loki-Schmidt-Gartens allen Interessierten die Zeit durch Abendvorträge. Diese beleuchten in einem breiten Themenspektrum verschiedenste Aspekte der Botanik. Erfahrene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis geben Einblicke in aktuelle Themen und die Vielfalt ihrer Forschungsgebiete.
Der nächste Vortrag zur Sanierung der Schaugewächshäuser findet am Donnerstag, 11. Januar 2024, um 19 Uhr statt. Veranstaltungsort aller Vorträge ist der Carl-von-Linné-Hörsaal, Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie (Ohnhorststraße 18, 22609 Hamburg – direkt neben dem Botanischen Garten).