Gedenken zum 85. Jahrestag der ReichspogromnachtNie wieder ist jetzt – Die Universität Hamburg stellt sich gegen jede Form von Antisemitismus
9. November 2023, von Newsroom-Redaktion
Foto: UHH/Denstorf
Die Universität Hamburg gedenkt am heutigen Tage der jüdischen Opfer der Pogrome vom 9. November 1938. Unrecht, zerstörerische Gewalt, Aberkennung staatsbürgerlicher Zugehörigkeit und menschlicher Würde – dies alles geschah damals in Deutschland und auch in Hamburg. Vor 85 Jahren setzten Nationalsozialisten die Hauptsynagoge im Hamburger Grindelviertel in Brand, in unmittelbarer Nähe zu unserer Universität. Weitere Anschläge betrafen jüdische Gotteshäuser, den jüdischen Friedhof, jüdische Geschäfte, Wohnungen, vor allem aber Menschen, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Der 9. November erinnert uns immer wieder an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Er mahnt uns zu Wachsamkeit und Zivilcourage, mahnt uns, aufzustehen gegen jegliche Form von Hass, von Hetze, von Angriffen auf Freiheit und Demokratie, wo immer sie sich heute zeigen. „Nie wieder“ ist heute, „Nie wieder“ ist jetzt.
Antisemitismus hat keinen Platz an der Universität Hamburg
Die Universität Hamburg stellt sich gegen jede Form von Antisemitismus und setzt sich aktiv für den Schutz jüdischen Lebens und jüdischer Kultur ein, umso mehr vor dem Hintergrund der Verortung der Universität im Grindelviertel und der Verantwortung der Universität in der Zeit des Nationalsozialismus.
An der Universität Hamburg ist kein Platz für Antisemitismus: Das Präsidium der Universität Hamburg setzt sich mit besonderem Augenmerk seit dem schrecklichen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 dafür ein, dass sich jüdische Studierende und Mitarbeitende der Universität sicher fühlen können, und dies im engen Austausch mit den Fakultäten.
Wir als Universität sind ein Ort des Austausches, des Diskurses und des sozialen Miteinanders, und dulden daher keine Gewalt weder verbal noch physisch sowie keine Form der Diskriminierung aus rassistischen Gründen, wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, aufgrund einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.
Falls Studierende oder Beschäftigte der Universität Vorfälle anzeigen wollen oder Unterstützung in diesem Zusammenhang benötigen, sind an der UHH unterschiedliche Beratungs- und Anlaufstellen vorhanden. Die UHH hat die derzeit die bestehenden Infrastrukturen und Prozesse weiterentwickelt, resultierend daraus wurde eine zentralen Beratungsstelle für Antidiskriminierung, die auch für antisemitische Vorfälle zuständig ist, eingerichtet.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Liegenschaftsmanagements sind sensibilisiert und angehalten, unzulässige Flyer oder Schmierereien unverzüglich zu melden und zu entfernen. Die UHH geht mit aller Entschiedenheit dagegen vor.
Vor dem Hintergrund ihrer Expertise in Forschung und Lehre ist die Universität Hamburg bei der Sensibilisierung für das Thema Antisemitismus an verschiedenen Stellen aktiv. Veranstaltungen oder Schulungen mit direktem oder indirektem Bezug auf Antisemitismus und seine Bekämpfung finden statt.