KI im JournalismusVon Künstlicher Intelligenz getextet und bebildert
26. Mai 2023, von Marie Schlicht
Foto: privat
Gemeinsam mit seinem Kollegen Jörg Salamon hat Arian Okhovat Alavian, Absolvent der Universität Hamburg, ein KI-erzeugtes Magazin veröffentlicht. Im Interview erzählt er, wie die Inhalte von „PANTA RHAI“ – ein Wortspiel aus dem englischen Kürzel AI (KI) und dem altgriechischen Panta Rhei („Alles fließt“) – erzeugt werden und wie die Idee des Magazins zustande kam.
Herr Okhovat Alavian, werden Themen und Texte in Ihrem Magazin wirklich ausschließlich von KI generiert?
Der Titel und die Themen des Magazins wurden auf Basis unseres Inputs von Künstlicher Intelligenz erstellt – wir haben den Systemen also eine Richtung vorgegeben. Anschließend wurden auch die Texte komplett von KI geschrieben. Natürlich gab es zwischendurch leichte Anpassungen und am Ende eine „menschliche Überprüfung“, um sicherzugehen, dass die Qualität der Inhalte unseren Standards entspricht. Denn mit Fakten nehmen es einige KI-Tools, wie beispielsweise ChatGPT, noch nicht so genau. Die erstellten Texte wiederum galten den Systemen als Grundlage für die Bildgenerierung.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Ich habe mich von dem Hype um KI von Anfang an mitreißen lassen und wollte mich gleich intensiver mit dem Thema beschäftigen. Gemeinsam mit meinem Mitgründer habe ich mich gefragt, welches vollständige Produkt wir mit den aktuellen KI-Tools erstellen können. Dabei kamen wir auf die Idee eines Magazins. Die Ergebnisse haben uns schnell überzeugt, sodass wir beschlossen haben, das Projekt weiter zu verfolgen. Wir möchten mit dem Magazin jedoch nicht nur die Potenziale von KI hervorheben, sondern auch auf die aktuellen Grenzen und Probleme hinweisen.
Welche Grenzen und Probleme sind das?
Derzeit denkt sich die KI noch viele Fakten aus. Darum nimmt die Faktenprüfung bei uns auch die meiste Zeit in der redaktionellen Prüfung ein. Außerdem fällt gerade bei längeren Texten auf, dass die KI keinen roten Faden hat und sich oft wiederholt, wodurch man schnell redundante Textabschnitte erhält.
Generell müssen die Qualität und Effizienz von KI beim Publizieren also noch verbessert werden. Um das zu erreichen, arbeiten wir derzeit an einem eigenen Programm. Unser Ziel ist es, KI als effektives Tool im Publizieren und allgemein bei der Content Creation zu etablieren.
Hatten Sie schon während Ihres Studiums vor, später im KI-Bereich zu arbeiten?
Bereits in meinem Studium habe ich mich für innovative technologische Fortschritte begeistert und für den Einsatz dieser Technologien in Unternehmen. Dazu gehört natürlich auch Künstliche Intelligenz. Insbesondere interessierte mich, wie man bestehende Geschäftsmodelle verändern und umdenken kann – zum Beispiel den Journalismus. Heute können wir zeigen, dass KI neue Möglichkeiten bietet, Inhalte auf kreative und innovative Weise zu erstellen. Das ermöglicht eine ganz neue Welt des Publizierens.