Gebäude der UHH„Beet und Flaggen werden als Zeichen der Solidarität wahrgenommen“
19. April 2022, von Tim Schreiber
Foto: UHH/Fahr
Informationen für die Öffentlichkeit, Zeichen der Solidarität oder direkte Hilfe für Betroffene: Viele Einrichtungen und Mitarbeitende der Universität Hamburg beschäftigen sich aktuell mit dem Krieg in der Ukraine und dessen Folgen. Wir zeigen in unserer Serie einige Beispiele. Teil 6: Tobias Fahr, stellvertretender Referatsleiter „Infrastrukturelles Gebäudemanagement“.
Die Uni zeigt auf vielfältige Weise Solidarität mit der Ukraine. Wie kam es zu der Idee, vor dem Verwaltungsgebäude im Mittelweg ein blau-gelbes Blumenbeet zu pflanzen?
Wir hatten das Beet zum 100. Jubiläum im Jahr 2019 geschaffen. Nun haben wir spontan überlegt, dass wir die Fläche wieder für ein Statement nutzen können. Und so sind wir zum Großmarkt gefahren und haben 320 Stiefmütterchen gekauft. Die richtige Farbe passte erst im zweiten Anlauf.
Sie sind viel vor Ort am Mittelweg. Wie sind die Reaktionen auf die Blumen?
Viele Leute machen Fotos von dem Beet. Nach allem, was ich vor Ort mitbekomme, wird das Beet als das Zeichen der Solidarität wahrgenommen, als das es ja gedacht war. Das gilt im Übrigen auch für die Uni-Flaggen in den Landesfarben der Ukraine, die vor dem Hauptgebäude sowie vor und auf dem Verwaltungsgebäude im Mittelweg wehen. Den Leuten fällt es auf und die Reaktionen sind bislang durchweg positiv.
Fallen die Flaggen noch etwas mehr auf als die Blumen?
Ja, dadurch liegt noch mehr Aufmerksamkeit auf dem Thema. Die Flaggen kamen erst etwas später dazu. Als wir die vier Flaggen für den Mittelweg – drei vor dem Eingang und eine am Turmzimmer – und auch die beiden am Hauptgebäude in Auftrag gegeben haben, sagte man uns gleich, dass es etwas länger dauert. Im Moment bestellen einfach sehr viele Teile der Gesellschaft Flaggen in den Ukraine-Farben und die Lieferzeiten verlängern sich dadurch.
Sie engagieren sich auch privat für Geflüchtete?
Ja, meine Familie und ich, wir haben uns vor einiger Zeit ein altes Siedlungshaus gekauft. Auf dem Grundstück steht auch ein ehemaliges Stallgebäude. Das hatten wir eh schon im Erdgeschoss als Bürofläche ausgebaut und konnten nun mit verhältnismäßig kleinem Aufwand das Dachgeschoss fertigstellen. Wir haben mit der ganzen Familie an drei Wochenenden Estrich geschüttet, Wände verkleidet, Elektrik gelegt und all das gebaut, was es für ein behagliches Wohnumfeld so braucht. Nun werden voraussichtlich eine bis zwei kleine Familien aus der Ukraine hier langfristig wohnen können. Wir hatten zuvor keinen direkten Kontakt zu Menschen aus der Ukraine, deshalb haben wir die Flächen der Stadt Bad Oldesloe angeboten und so kam der Kontakt zustande. Ich finde, dass man – wenn man die Möglichkeit hat – so etwas auch tatsächlich tun sollte. Im Umkehrschluss wären wir ja auch dankbar, wenn wir in solch eine missliche Situation kämen.