Deutsche GebärdenspracheDGS-Korpus-Projekt stellt Medienstation im Berliner Humboldt Forum aus
9. November 2021, von Newsroom-Redaktion
Foto: DGS-Korpus-Projekt
Eine Ausstellung des DGS-Korpus-Projekts, ein Langzeitvorhaben zur Dokumentation und Erforschung der Deutschen Gebärdensprache (DGS), ist seit einiger Zeit im Humboldt Forum in Berlin zu bestaunen. In einer eigens eingerichteten Medienstation können Besucherinnen und Besucher unter anderem mehr über die regionalen Unterschiede der Deutschen Gebärdensprache herausfinden. Durchgeführt wird das Projekt an der Uni Hamburg.
Auf abwechslungsreiche Art und Weise das eigene Wissen über Gebärdensprachen testen, mehr über die Dialekte der Deutschen Gebärdensprache lernen und raten: Kommt diese Gebärde aus Sachsen oder doch eher aus Bayern? Das können Besucherinnen und Besucher bei der barrierefreien Medienstation vom DGS-Korpus-Projekt des Instituts für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser von der Uni Hamburg. Es steht seit der Eröffnung des Humboldt Forums im Ausstellungsteil Humboldt Labor.
Gebärdennamen und Fingeralphabet
Die Medienstation richtet sich sowohl an taube als auch hörende Menschen – deshalb werden immer beide Sprachen präsentiert: ein Text in geschriebenem Deutsch und ein Video in Deutscher Gebärdensprache. Neugierige können in der Medienstation allerlei über Gebärdensprachen erfahren und in Frage-Antwort-Spielen ihr Wissen testen: Wie viele verschiedene Gebärdensprachen gibt es überhaupt? Wie bekommt man einen Gebärdennamen? Was hat es mit dem Fingeralphabet auf sich? All diese Fragen werden in der Medienstation beantwortet. Das Humboldt Forum auf der Berliner Spreeinsel wurde erst im Juli 2021 eröffnet. Nachdem das Universalmuseum die ersten 100 Tage kostenlos betreten werden konnte, wird der Eintritt ab dem 13. November kostenpflichtig.
Ein Projekt mit 15 Jahren Laufzeit
Entstanden ist die Medienstation aus dem Langzeit-Projekt der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, das sich mit einer Laufzeit von 15 Jahren (2009-2023) der Dokumentation und Erforschung der Deutschen Gebärdensprache widmet. Insgesamt 550 Stunden des vom Projekt erhobenen Datenmaterials bilden das DGS-Korpus. Alle Beispiele, Gebärden und ihre regionalen Verteilungen, die in die Medienstation eingegangen sind, stammen aus dieser Datensammlung. In diesem Korpus befinden sich die unterschiedlichsten Erzählungen – lustige, berührende, traurige oder spannende –, beispielsweise darüber, wie gehörlose Personen wichtige Ereignisse in der Geschichte wahrgenommen haben. Viele weitere Themen können im Öffentlichen DGS-Korpus erstöbert werden.