Ein Jahr länger als ursprünglich geplantFertigstellung des Philosophenturms verzögert sich bis Spätsommer 2022
17. September 2020, von Tim Schreiber
Foto: UHH/Hansen
Durch Schutzvorschriften während der Corona-Pandemie ist es bei der Sanierung des Philosophenturms zu Verzögerungen von Bauabschnitten gekommen. Die Fertigstellung verschiebt sich dadurch voraussichtlich um ein Jahr auf die zweite Jahreshälfte 2022.
Seit Juli 2017 steht der Philosophenturm auf dem Hauptcampus Von-Melle-Park der Universität Hamburg leer, mehrere Bereiche der Universität Hamburg sind im Ausweichquartier am Überseering 35 untergebracht. Die Sanierung des im Jahr 1962 fertiggestellten und mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks wird im Auftrag der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) durch die städtische Sprinkenhof GmbH durchgeführt. Als Zeitpunkt für die Fertigstellung war bislang Spätsommer 2021 angegeben. Dieser Termin wird sich nun jedoch nicht halten lassen.
Der Grund: Nach Angaben der Behörde stelle während der Corona-Pandemie die Gewährleistung der Sicherheit des Baustellenpersonals durch die Einhaltung von Abstandsregelungen bei einem Hochhauskomplex eine besondere Herausforderung dar. Man prüfe nun ein Mehrschichten-System und etwaige zusätzliche Außenaufzüge, um die Sanierung der insgesamt rund 32.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche zu optimieren.
Wichtig für den Betrieb der Universität Hamburg
„Die Universität Hamburg ist sehr betroffen über die langfristige Verzögerung der beiden Bauten Philosophenturm und Haus der Erde, die beide für den Betrieb der Universität, insbesondere im Forschungsbereich, essentiell sind. Die Corona-Pandemie und die im Fall des Hauses der Erde offenbar fehlende Professionalität bei dem Staatsbetrieb, der als Bauherr fungiert, werfen die Universität Hamburg in zwei Kernbereichen erheblich zurück. Es muss alles darangesetzt werden, dass die Gebäude vor der nächsten Exzellenzrunde fertiggestellt sind“, sagt Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg.
Die Verzögerungen der Bauprojekte Haus der Erde – dessen zuletzt genannter Fertigstellungstermin Ende 2020 nicht gehalten werden kann – und Philosophenturm bedeuten für die Studierenden und Lehrenden eine verlängerte Zeit in den vorher genutzten oder vorübergehend eingerichteten Flächen. Somit gibt es aktuell keine signifikanten Veränderungen für sie, aber eben auch nicht die mit dem neuen Gebäude verbundenen Verbesserungen für den Lehr- und Forschungsbetrieb.
Trotz der verspäteten Fertigstellung des Philosophenturms entstehen der Universität Hamburg keine Mehrkosten. Die Kosten für die verlängerte Anmietung der Ausweichflächen am Überseering übernimmt die Stadt Hamburg. Laut BWFGB könnten die Auswirkungen auf die Gesamtkosten der Sanierung des Philosophenturms zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abschließend festgestellt werden.