Maßnahme zum Schutz vor AnsteckungGroßklausuren finden in den Hamburger Messehallen statt
15. Juli 2020, von Peter Kröninger / Anna Priebe
Foto: UHH/Kröninger
Um die geltenden Abstands- und Hygieneregeln auch bei Klausuren mit vielen Teilnehmenden umsetzen zu können, finden im Sommersemester 2020 rund 90 Klausuren in den Hamburger Messehallen statt. Ein Blick auf die Vorbereitungen und – im Video – auf die Regeln für die Durchführung.
Für die Teilnehmenden von rund 90 Klausuren führt der Weg im Sommersemester nicht ins Audimax oder das Hauptgebäude der Universität, sondern auf die andere Seite des Bahnhofs Dammtor, in die Messehallen Hamburg. Insgesamt sind knapp 22.000 Studierende angemeldet, etwa aus der Rechtswissenschaft, der Mathematik und der BWL. Die Teilnehmenden wurden vorab von ihren jeweiligen Studienbüros über den Veranstaltungsort der Klausuren informiert. Jeder und jede hat einen festen Sitzplatz in einer der beiden Hallen, die jeweils in fünf bzw. drei Abschnitte unterteilt sind.
Zwei Hallen mit insgesamt knapp 1000 Plätzen
„Unsere Hauptherausforderung war, sehr vielen Studierenden unter Einhaltung aller Regeln in einem relativ begrenzten Zeitfenster das Schreiben ihrer Klausuren zu ermöglichen. Da gibt es quasi kaum räumliche Alternativen“, erklärt Peter Sitt die Wahl der Messehallen. Der Leiter der Stabsstelle Tagungsmanagement und Hörsaalplanung hat sein Büro für die Zeit von Juli bis August gleich dorthin verlegt. „Wir hatten die Messehalle schon Anfang des Jahres unverbindlich reserviert, da absehbar war, dass das Audimax im Juli renoviert wird und deshalb für Klausuren nicht zur Verfügung stehen würde. Damals ging es allerdings nur um eine kleinere Halle mit 550 Plätzen.“ Mit Corona hat sich die Situation geändert – und nun sind es zwei Hallen mit 625 bzw. 350 Plätzen.
Sitt ist der Veranstaltungsleiter, der laut Versammlungsstättenverordnung für Veranstaltungen dieser Größe vorgeschrieben ist. Er würde zum Beispiel im Fall einer Evakuierungssituation die Leitung übernehmen. „Wenn ich nicht da wäre, müsste vor jeder Klausur der Dozent oder die Prüfungsaufsicht eine komplette Einweisung bekommen, inklusive einer Begehung der Räumlichkeiten mit den entsprechenden Notausgängen.“ Gemeinsam mit dem Ordnungspersonal sorgt Peter Sitt dafür, dass die Abstandsregeln von 1,50 Meter eingehalten werden. Auch das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes ist beim Weg zum und vom Platz Pflicht.
Ruhig und gelassen zum Klausurerfolg
Die ersten Klausuren haben gezeigt, dass das Konzept funktioniert. „Sie verliefen organisatorisch total entspannt“, berichtet Sitt. Die ersten Studierenden hätten erst einmal ihre Handys gezückt, um den ungewöhnlichen Prüfungsort zu fotografieren. Nach den ersten Erfahrungen wurde die Beschilderung noch einmal nachjustiert, die verschiedenen Bereiche wurden zusätzlich durch Bodenmarkierungen gekennzeichnet. Bis Mitte August werden nun noch Klausuren geschrieben. Peter Sitt ist zuversichtlich, dass es so reibungslos weitergehen wird: „Alle sind sehr ruhig und gelassen. Wenn man sieht, dass die Räume groß sind, dass sie gut gelüftet sind und der Abstand eingehalten werden kann, entspannt sich die Situation direkt.“