Immatrikulationsfeier 2019Universität und Ehrengäste begrüßen neue Studierende
10. Oktober 2019, von Felix Willeke
Empathie, Respekt und Lust auf Neues: Das sind Dinge, die neue Studierende mitbringen sollten. So lautete der Tenor der Immatrikulationsfeier der Universität Hamburg, die am Mittwochabend im voll besetzten Audimax unter Teilnahme des Ersten Bürgermeisters sowie zahlreicher Gäste stattfand.
Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Lenzen begrüßte mehr als 1500 Gäste an der „Exzellenzuniversität Hamburg“ und betonte dabei, diese Auszeichnung mache die Universität nicht zu einer Eliteuniversität: „Das deutsche Hochschulsystem gibt die Möglichkeit gar nicht her, Eliteuniversitäten zu küren. Der Zugang zu bestimmten Universitäten ist nicht reserviert für eine wie auch immer geartete Auswahl von Studierenden“, so Prof. Lenzen – und diese Offenheit sei auch gut so. Im neuen Lebensabschnitt Studium stünden Studierende vor neuen Herausforderungen: „Dabei werden sie in den kommenden Monaten Qualen und viel Freude erleben und Sie werden viele Ratschläge bekommen, die nicht alle befolgt, aber angehört werden sollten“, so der Universitätspräsident.
Einen dieser Ratschläge für die Erstsemester hatte im Anschluss Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister. Er riet ihnen, sich als Gemeinschaft zu verstehen, schließlich sei „Wissenschaft keine Leistung Einzelner, sondern immer Kooperation“. Auch der Blick über den Tellerrand solle dabei nicht zu kurz kommen. Schließlich würden sich die Studierenden an ihre Studienzeit „ein Leben lang erinnern“, so Tschentscher.
Gemeinschaft forderte dann auch der Gastredner des Abends, ARD-Moderator und Journalist Alexander Bommes: Nur gemeinsam könne man Dinge verändern, „und ich baue auf Sie, denn wir brauchen Veränderung!“ Er selbst habe Jura studiert, weil er Anwalt werden wollte, wie sein Vater. Sein Lebensweg – vom Jurastudenten zum ARD-Moderator – solle den neuen Studierenden aber auch zeigen, „dass nicht alle von Anfang an das machen, was ihnen entspricht“, so Bommes. Auf seinem beruflichen Lebensweg hätten ihm fünf Elemente stets weitergeholfen: das Interesse an sich selbst, die Offenheit gegenüber allem, Empathie, Respekt und sich von nichts unterkriegen zu lassen.
An die Offenheit appellierte auch der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA), vertreten durch seinen Vorsitzenden Karim Kuropka. Er betonte, die Studierenden sollten die Zeit an der Universität nicht nur als Ausbildung, sondern auch als Zeit für die persönliche Bildung verstehen.
Im Anschluss an die Reden überreichte der Universitätspräsident acht Studierenden, stellvertretend für alle Erstsemester, ihre Immatrikulationsurkunden sowie einen Jubiläumsschal.
Durch den Abend führte Dr. Rosalie Förster, Leiterin des Präsidialbereichs. Sie war es auch, die die zwei Preisverleihungen ankündigte: Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ging an Asia Haidar, die sich als Geografiestudentin neben dem Studium im Projekt „Kitabna“ als Koordinatorin, Übersetzerin und Herausgeberin von Kinderbüchern für Geflüchtete, die unter den psychischen Folgen von Flucht leiden, engagiert.
Ebenso wurden drei Studierende im Rahmen des vom Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (KNU) veranstalteten Studierendenwettbewerbs „Armes Hamburg – Reiches Hamburg“ ausgezeichnet:
- David Weiß (1. Preis) mit seinem Essay „Die Gleichursprünglichkeit von Demokratie und Gleichheit, oder: Ein reiches Hamburg ist reich an Armut“ (pdf)
- Björn Bos (2. Preis) mit seinem Text zum Thema „Nächster Halt: Armutsviertel? Eine Bahnfahrt mit der U3 durch Hamburg“ (pdf)
- Nadja Holand (3. Preis) mit ihrem Beitrag „Armut ist oft weiblich – Frauenarmut, Bildung und die Universität Hamburg“ (pdf).
Nachdem alle Reden gehalten und alle Auszeichnungen übergeben worden waren, verabschiedete der Präsident die Studierenden. Danach begleitet die Skyliner Jazz-Bigband, die den ganzen Abend musikalisch untermalt hatte, die „Neuen“ beschwingt hinaus in den neuen Lebensabschnitt.