Fleißige Uni-BienenHonig aus dem Loki-Schmidt-Garten in Osdorf
19. August 2019, von Christina Krätzig
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Foto: UHH/Krätzig
In den mit Buchsbaumhecken eingefassten Beeten blühen Mitte August Rosen, Dahlien und Phlox. In dem nach historischem Vorbild gestalteten Bauerngartens wachsen zudem Kräuter und sogar Gemüse. Am seinem Rand, zwischen Rhododendren und des nach historischem Vorbild gestalteten Bauerngartens summen 40.0000 Bienen in grünen Kisten herum. Hier leben vier der insgesamt zwanzig Bienenvölker des Loki-Schmidt Gartens.
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„Hier finden die Bienen das ganze Jahr über Futter“, sagt Hobbyimker Dr. Dirk Becker. Der Biologe arbeitet im Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie, in direkter Nachbarschaft seiner Bienen. Für sie ist der in den 70er Jahren angelegte Garten ein außergewöhnliches Revier. „Hier blüht immer etwas“, erklärt der Molekulargenetiker, der sich beruflich mit der Weiterentwicklung von Nutzpflanzen befasst. „Das ist ganz anders als auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dort finden Honigbienen nach der Rapsblüte kaum Nahrung, ab Juni haben sie es schwer, zu überleben.“
Zum Imkern kam Becker bereits als Jugendlicher. Mit 15 Jahren hat er zum ersten Mal Honig gemacht. „Das war noch vor der massenhaften Verbreitung der Varroamilbe“, erinnert er sich. „Damals musste man sich kaum um die Bienen kümmern.“ Heute sei es ein ständiger Kampf, um die Tiere vor dem tödlichen Befall durch die winzigen Spinnentiere zu schützen.
Die Pflege der Bienenvölker im Botanischen Garten, die Ernte und Verarbeitung ihres Honigs kosten Becker im Sommerhalbjahr etwa (x) Stunden pro Woche. Doch die lohnen sich: In guten Jahren produzieren seine Bienen bis zu 600 Kilo Honig. Daraus macht Dirk Becker 1200 Gläser Honig, die Besucher des Gartens kaufen können.
Der Loki-Schmidt-Garten
Gegründet wurde Hamburgs Botanischer Garten im 19. Jahrhundert auf dem Gelände des heutigen Parks „Planten un Blomen“. Die Erweiterung in Hamburg-Osdorf wurde 1979 eröffnet. Sie ist ganzjährige geöffnet und entführt Besucherinnen und Besucher auf verschiedene Kontinente: nach Asien, Nord- und Südamerika und in den europäischen Wald. Vor allem aber steht sie dem Biologischen Institut der Universität Hamburg für Lehr- und Forschungsaufgaben zur Verfügung und liefert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern benötigtes Pflanzenmaterial. Seit 2012 heißt der Garten nach der verstorbenen Umweltschützerin Loki Schmidt.