Meeresspiegel im Klimawandel: Konferenz in New York – Forschung in Hamburg
11. Juli 2017, von Stephanie Janssen
Foto: istock/moorefam
Die globale Erwärmung lässt den Meeresspiegel steigen, doch nicht an allen Küsten gleich stark. Auch die Veränderungen in der Zukunft werden regional ganz unterschiedlich ausfallen. Daher müssen spezifische Maßnahmen entwickelt werden, um den Risiken zu begegnen. Noch bis zum 14. Juli diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt die drängendsten Fragen in New York.
Die rund 350 internationalen Akteurinnen und Akteure aus der Wissenschaft, aber auch aus praktischen Bereichen wie Stadtplanung und Küstenschutz, treffen sich in New York. Sie wollen Maßnahmen entwickeln, wie Küstengebiete sinnvoll vor den klimabedingten Veränderungen des Meeresspiegels geschützt werden können. Dafür werden die wichtigsten Faktoren analysiert, die zum Anstieg beitragen oder zukünftig beitragen werden.
Professor Detlef Stammer vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg ist als Vorsitzender der Konferenz vor Ort: „Wir werden jetzt konkret. Wie wird sich der Meeresspiegel in den nächsten 30 Jahren regional wahrscheinlich ändern? Und welche Möglichkeiten haben die Küstenstädte, zu reagieren?“ Dazu präsentieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre neuesten Ergebnisse und sondieren, welche großen Fragen noch offen sind. In einem Vortrag wird es unter anderem darum gehen, welche Folgen etwa der verheerende Sturm Sandy 2012 hatte und welche Schlüsse man daraus für das Küstenmanagement ziehen kann.
Forschung an der Universtität Hamburg
Auch an der Universität Hamburg wird zukünftig intensiv zur Fragen des regionalen Meeresspiegelanstiegs geforscht werden – im Rahmen des deutschen Forschungsprogramms „Regional Sea level Change and Society“ (SeaLevel). Vor zwei Wochen trafen sich zum Auftakt Expertinnen und Experten verschiedenster Sparten wie Ozeanographie, Meteorologie, Soziologie, Ökonomie und Umweltmanagement an der Universität Hamburg.
Sie untersuchen die Meeresspiegeländerungen fachübergreifend – und beispielhaft an zwei Regionen: Deutschlands Küsten und dem Südost-Asiatischen Raum mit seinen diversen Megacities und Flussdeltas. Beide Regionen unterscheiden sich deutlich, sodass die Ergebnisse eine große Bandbreite an möglichen Szenarien weltweit abdecken werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das auf sechs Jahre angelegte Projekt zunächst für drei Jahre mit sechs Millionen Euro. Koordiniert wird SeaLevel am CEN von Detlef Stammer.
Organisiert von der UNESCO
Die Konferenz in New York unter dem Titel „Regional Sea Level Changes and Coastal Impacts“ wird organisiert vom „Core Project on Climate and Ocean“ (CLIVAR) des Weltklimaforschungsprogramms WCRP und der „Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission (Intergovernmental Oceanographic Commission, IOC) der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO).