Intensive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und WirtschaftUHH-Nachwuchsforscher gewinnen internationalen Quantenwettbewerb
7. Januar 2025, von Christina Krätzig
Foto: privat
Ein Team von Promovierenden und Postdocs aus dem Fachbereich Physik der Universität Hamburg hat die „Airbus-BMW Group Quantum Computing Challenge“ in einer von fünf ausgeschriebenen Kategorien gewonnen. Ausgeschrieben wurde der internationale Wettbewerb von den Industrieunternehmen Airbus, BMW und Amazon sowie dem Onlinemagazin The Quantum Insider. Ziel war es, mit Hilfe von Quantentechnologien neue Ansätze für die Herausforderungen der Mobilitätsbranche zu erforschen.
Herr van Hülst, Sie haben gemeinsam mit Ihrem Kollegen Dr. Tomohiro Hashizume an der Preisverleihung der Challenge in Kalifornien teilgenommen. Wie war es?
Es war wirklich aufregend. Weil dort zeitgleich eine Konferenz zum Thema stattfand, konnten wir auch einige Gruppen kennenlernen, gegen die wir uns durchgesetzt haben; darunter ein Startup aus Stanford und eine Gruppe des Technology Innovation Institute in Abu Dhabi. Sie haben ebenfalls tolle Projekte eingereicht, und es war ein tolles Gefühl, dass wir gegen eine so starke Konkurrenz gewonnen haben.
Insgesamt hatten sich 420 Teams in den fünf verschiedenen Wettbewerbskategorien angemeldet, von denen rund 100 in die erste Runde eingeladen worden sind. Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg?
In unserem Bereich ging es um die Entwicklung effizienter Algorithmen für Problemstellungen aus der Aeroakustik und Aerodynamik. Hierfür sollten die Teilnehmenden quantenmechanische oder quanteninspirierte Methoden nutzen. Unsere Gruppe hat beide Methoden angewendet und miteinander verknüpft. Unser Programm könnte sowohl auf klassischen Computern laufen als auch zukünftig auf Quantencomputern. Ich glaube, die Verknüpfung der verschiedenen Methoden und die damit versprochene Effizienz war der ausschlaggebende Punkt für unseren Erfolg.
Die Challenge wurde von Industrieunternehmen ausgeschrieben, gleichzeitig gehörten auf dem Gebiet führende Wissenschaftler wie Prof. Juan Ignacio Cirac Sasturain vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik oder Prof. Seth Lloyd vom Massachusetts Institute of Technology zur Jury. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit von Industrie und Universitäten im Bereich Quantencomputing?
Ich glaube, dass dieser Forschungsbereich nur durch die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft vorankommen kann. Es ist ein großes und anspruchsvolles Forschungsfeld mit einem riesigen Potenzial. Doch es braucht die finanziellen Ressourcen, das Wissen und die Hartnäckigkeit von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen, um echte Fortschritte zu erzielen. Die Challenge hat genau diese Zusammenarbeit gefördert.
Das Hamburger Forschungsprojekt stand unter der Leitung von Dieter Jaksch, Professor am Institute for Quantum Physics und Forscher im Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ an der Exzellenzuniversität Hamburg.