Neue Förderlinie zu interdisziplinärer ForschungFörderungen für Forschung zu Inflation und Impfbereitschaft
27. Juli 2023, von Christina Krätzig
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Eine neue Förderlinie ermöglicht es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Hamburg, interdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle zwischen digitalen Methoden- und Fachwissenschaften weiter zu entwickeln. In der ersten Runde werden sechs Cross-Disciplinary Labs (CDLs) gefördert.
Die Einführung und Weiterentwicklung digitaler Methoden in allen Wissenschaftdisziplinen ist das Ziel des „House of Computing & Data Science“ an der Universität Hamburg. Dort werden sowohl Forschende bei der Nutzung digitaler Werkzeuge unterstützt als auch interdisziplinäre Forschung zwischen Methodenentwicklung und Anwendungsfeldern gefördert.
In den neuen, dort angesiedelten Cross-Disciplinary Labs untersuchen beispielsweise das Hamburg Center for Health Economics gemeinsam mit der Fakultät für Geisteswissenschaften und der Fakultät für Betriebswirtschaft öffentliche Debatten zur Impfbereitschaft und analysieren diese mittels Methoden des maschinellen Lernens. Forschende der MIN-Fakultät und der WiSo-Fakultät arbeiten zusammen an einem Projekt, in dem sie große Textmengen nach inflationsspezifischen Äußerungen durchleuchten. Dabei nehmen sie auch Inflationsnarrative in den Medien unter die Lupe.
Die interdisziplinäre Forschung in den CDLs wird mit maximal 160.000 Euro pro Jahr unterstützt, um den Projekten eine unkomplizierte Anschubfinanzierung zu ermöglichen. In dieser Förderlinie können auch bereits anderweitig geförderte Projekte berücksichtigt werden, um eine höhere Reichweite, eine bessere Vernetzung und erweiterte Service- und Beratungsleistung seitens des Methodenkompetenzzentrum zu gewinnen. Andersherum wird von den Projekten erwartet, dass Erfahrungen im Sinne einer nachhaltigen Forschung mit dem Methodenkompetenzzentrum geteilt werden, damit künftige Projekte von dem entwickelten Know-how profitieren können.
Von der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten: Häufig konzentrieren sich die Methodenwissenschaften auf die Modellierung und Automatisierung von eher theoretisch umrissenen Aufgabenklassen bei der Verarbeitung von Daten, während Forschende in der Praxis immer wieder vor neuartigen Problemen stehen, bei denen standardisierte Lösungen nicht greifen und noch entsprechend angepasst werden müssen, oder eine neue Aufgabenklasse auftritt. Häufig wissen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Anwendungsgebieten nicht, was neuartige Technologie für ihre Fragestellungen leisten kann – und sie brauchen Unterstützung bei der Interpretation automatisch generierte Ergebnisse. Ziel der Arbeit In den Cross-Disciplinary Labs ist eine Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe, bei der sowohl methodenwissenschaftliche, als auch anwendend-fachwissenschaftliche Ergebnisse erzielt werden.
Das „House of Computing & Data Science“ und die Cross-Disciplinary Labs werden unter anderem aus Mitteln der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder finanziert.