Bund fördert universitäre Angebote für Kinder und JugendlicheSchullabore der Universität Hamburg erhalten 93.000 Euro
18. Februar 2022, von Ingeborg Adler
Gleich zwei Schullabore der Universität Hamburg haben sich erfolgreich um eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beworben: Das Physik-Schullabor „Light & Schools“ bekommt 50.000 Euro, das Chemie-Schullabor „Molecules & Schools“ 43.000 Euro.
Etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben Schätzungen zufolge durch die COVID-19-Pandemie Bedarf an zusätzlicher Förderung. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ aufgelegt. Es beinhaltet ein Nachholprogramm für pandemiebedingte Lernrückstände und umfangreiche Maßnahmen zur weiteren Unterstützung junger Menschen. Gleich zwei Schullabore der Universität Hamburg haben nun eine Förderzusage bekommen.
„Mit der Förderung können wir ein Nachmittagsprogramm mit vielen verschiedenen Experimenten in einer eins zu vier Betreuung ermöglichen", freut sich Bastian Besner, der gemeinsam mit Dr. Monika Kobylinski und Dr. Jonas Siegl „Light & Schools“ koordiniert. Das hierfür entwickelte neue Projekt „Physik zum Mitmachen" (PhyzMima) richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klassenstufe, die während des Homeschoolings die Motivation zur Beschäftigung mit physikalischen Themen verloren haben, oder die wegen fehlender technischer Ausstattung im häuslichen Umfeld keine physikalischen Experimente durchführen konnten.
Ein entscheidender Bestandteil des Projekts ist das „Science Escape Game“ des Schullabors. Hier erhalten Schülerinnen und Schüler kleine Einblicke in die Forschung des Exzellenzclusters „CUI: Advanced Imaging of Matter”, der die Schullabore finanziert. Der Sprecher des Exzellenzclusters, Prof. Klaus Sengstock, gründete „Light & Schools“ vor zehn Jahren. Er ist heute mehr denn je von der Wichtigkeit überzeugt, Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie faszinierend die Arbeit im Labor ist. Und gerade jetzt müssten sie gezielt beim Aufholen unterstützt werden.
Die ebenfalls geförderten „MINtensiv“-Angebote des Chemie-Schullabors „Molecules & Schools“ richten sich an Schülerinnen und Schüler der Stufen 9 bis 11 an Stadtteilschulen. Sie können in Ferienkursen oder an Nachmittagen ein Jahr lang spannende Experimente im Chemie-Schullabor durchführen – etwa zur Herstellung antiker Duftstoffe, zur Lebensmittelanalytik oder zum genetischen Fingerabdruck. „Das Besondere an den Jahrgangsstufen ist, dass hier die Entscheidung für die Profiloberstufe fällt“, sagt Koordinatorin Dr. Skadi Kull. „Das MINtensiv-Programm könnte sich somit positiv auf die Entscheidung von unentschiedenen Schülerinnen und Schülern hinsichtlich der Wahl eines naturwissenschaftlichen Profils auswirken.“ In jedem Fall können sie durch die wissenschaftliche Arbeit im Schullabor ihre Freude an den MINT-Fächern zurückgewinnen.
Die Förderung der Schullabore wurde als Teil des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ vom Lernort Labor - Bundesverband der Schülerlabore e.V. (LeLa) gemeinsam mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ausgeschrieben.
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