Gebäude der Universität Hamburg ausgezeichnetHaus der Lehre gewinnt Architekturpreis
12. November 2021, von Ingeborg Adler
Das „Haus der Lehre – Light & Schools“ der Universität Hamburg ist vom Architekten- und Ingenieurverein Hamburg (AIV) als Bauwerk des Jahres 2020 ausgezeichnet worden. Der Preis wurde am 11. November übergeben.
„Das Haus ist ein großartiger Ort, um neue Brücken zwischen universitärer Forschung und Schule zu bauen“, sagt der Initiator des Neubaus, Prof. Dr. Klaus Sengstock. Der Leiter des Instituts für Laserphysik hatte vor zehn Jahren die Idee, einen außerordentlichen Lernort zu schaffen, an dem junge Menschen Einblicke in die Physik gewinnen können. Ziel sollte es sein, abseits vom Klassenzimmer und Benotungssystem Begeisterung und Verständnis für die Naturwissenschaften zu wecken – die im Idealfall auch andauern, wenn die jungen Menschen andere Berufe ergreifen.
So ist in den vergangenen Jahren ein Angebot entstanden, das physikalische Projekte für junge Menschen praktisch aller Altersstufen beinhaltet: Das Schullabor „Light & Schools“ ebenso wie das Fortgeschrittenenpraktikum des Fachbereichs Physik. Schülerinnen, Schüler und Studierende können hier voneinander profitieren, denn die transparenten Labore erlauben es jederzeit, anderen Gruppen über die Schulter zu blicken. Dank der modernen Ausstattung können sie tief in die experimentelle Arbeit einsteigen und sich mit Versuchen aus der aktuellen Forschung zum Beispiel des Exzellenzclusters „CUI: Advanced Imaging of Matter“ befassen, der das Schullabor finanziert.
Gleichzeitig weckt die großflächige Verglasung des eingeschossigen Gebäudes an der Luruper Chaussee die Neugier der Passanten und gibt schon von außen Einblicke in die Wissenschaft. Als Meisterleistung bezeichnet Architektin Fiona Krauß, Vize-Vorsitzende des AIV, das Umbauen und Integrieren zweier Kiefern als zentrale Figuren des Außenraums. „Wie auf einer Bühne geben sie mit ihrem Leben und Wachsen auch dem Licht und seiner Energie einen Körper, der sich in Raum und Zeit verändert, wie alles Lebendige. Gleichzeitig veranschaulicht diese hingebungsvolle bauliche Geste, die von allen Baubeteiligten mit großer Sorgfalt und Wertschätzung umgesetzt wurde, den Respekt vor der Natur“, so Krauß in ihrer Laudatio. Mit diesem markanten Element und der offenen Architektur fällt das Gebäude nicht nur sofort ins Auge – es markiert auch einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Science City Bahrenfeld.
Die Universität Hamburg war bei diesem Projekt erstmals selbst Bauträgerin eines Neubaus. Verantwortlich für die Architektur ist das Architekturbüro hammeskrause. Zusätzlich zur Auszeichnung durch den AIV, mit dem der Verband die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, Architekten und Ingenieuren würdigt, wurde das Gebäude beziehungsweise das Architekturbüro beim „best architects award“ in der Kategorie Bildungsbauten ausgezeichnet. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen erteilte ihm ein Zertifikat in Silber, und besondere Aufmerksamkeit erhielt es zudem beim „Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst in Hamburg“.
„Ich möchte mich nochmals im Namen des ganzen Light & Schools-Teams bedanken, dass die Universität Hamburg dieses so wunderbare Gebäude für die Science City und für alle Schülerinnen und Schüler der kommenden Jahre finanziert hat. Ich danke unserem Liegenschaftsmanagement für den großartigen Einsatz, dem Fachbereich, dem Dekan und dem Kanzler für die Unterstützung und dem ganzen Team von hammeskrause Architekten für das geniale Bauwerk!“, so Prof. Sengstock.